loading

Nachrichten werden geladen...

Mordfall von 1987: DNA-Spur weist auf Angeklagten hin

Im Prozess um den fast 30 Jahre zurückliegenden Mord an Heike Wunderlich führt eine einzige DNA-Spur nach Aussagen eines Sachverständigen auf den Angeklagten hin. Weil die Ermittler dem Verdächtigen durch diesen genetischen Fingerabdruck auf die Spur gekommen waren, rückten am siebten Verhandlungstag vor dem Landgericht Zwickau die Methoden zur DNA-Analyse in den Mittelpunkt. Wie der Sachverständige Dr. Steffen Schulze vom Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch aussagte, sei diese eine DNA-Spur an einem BH-Träger des Opfers gefunden worden.

Insgesamt seien 22 Stellen auf genetische Spuren untersucht worden. Schulze zufolge sind an allen Teilen eine weibliche sowie an einer Stelle die männliche Spur gefunden worden. Er könne ausschließen, dass eine dritte Person beteiligt war, sagte der Sachverständige.

Die gefundene männliche DNA habe einen Treffer in der Datenbank des Bundeskriminalamtes (BKA) mit Helmut S. ergeben. Durch eine anschließend genommene Speichelprobe des Tatverdächtigen sei dies bestätigt worden. «Es handelt sich um die DNA des Angeklagte», sagte Nebenklage-Anwalt Guido Zengerle.

Dem 61 Jahre alten Angeklagten aus dem thüringischen Gera wird vorgeworfen, am 9. April 1987 die damals 18-jährige Heike Wunderlich vergewaltigt und ermordet zu haben. Der Frührentner schweigt bislang zu den Vorwürfen. «Es handelt sich um ein naturwissenschaftliches Ergebnis. Das muss interpretiert werden», sagte Verteidiger Andreas Bönisch.

Zuvor hatte Schulze, Leiter der Forensischen DNA-Analyse beim LKA in Dresden, Untersuchungsmethoden erläutert. Dabei erklärte er, wie DNA-Spuren gefunden werden, dass sie anschließend aufgelöst und durch elektrische Ladung in Bestandteile zerlegt werden. Diese könnten dann mit Hilfe fluoreszierender Marker mit verschiedenen Systemen untersucht und verglichen werden.

Der Prozess wird am Montag und Mittwoch kommender Woche fortgesetzt. Dann wird Schulze erneut als Sachverständiger aussagen. Es sei illusorisch, das Thema DNA-Analyse bereits wie geplant am Montag abzuschließen, sagte der Vorsitzende Richter.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas