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Mordfall: Angeklagtem wird Sexualdelikt vorgeworfen

Im Prozess um den Mord an Heike Wunderlich vor fast 30 Jahren hat die Halbschwester des Angeklagten einen schweren Vorwurf gegen ihren Bruder erhoben. Vor dem Landgericht in Zwickau beschuldigte die 56 Jahre alte Frau am Mittwoch Helmut S. der versuchten sexuellen Nötigung. Als sie zehn oder elf Jahre alt gewesen war, habe der Angeklagte eine sexuelle Handlung von ihr verlangt, sagte sie vor der Schwurgerichtskammer.

Nach ihren Angaben hatte der Vorfall sich Anfang der 1970er Jahre beim Pilze suchen im Wald ereignet. Ihr Bruder sei damals 15 Jahre alt gewesen. «Er hat die Hose heruntergelassen und hat mich an sich herangezogen», sagte die Zeugin vor Gericht. Sie habe Nein gesagt und sei ausgerissen. Sie habe sich dann verlaufen, sei zu spät nach Hause gekommen und deswegen von ihrem Vater dafür verprügelt worden. Bis zum Tod ihres Vaters habe sie dieses Ereignis verdrängt gehabt und erst 2001 unter psychologischer Betreuung erstmals darüber sprechen können.

Helmut S. wird vorgeworfen, 1987 die damals 18-jährige Heike Wunderlich vergewaltigt und anschließend ermordet zu haben. Der 61 Jahre alte Frührentner aus dem thüringischen Gera hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Den Aussagen seiner Halbschwester folgte der Angeklagte, der durch einen Schlaganfall gehandicapt ist, weitgehend teilnahmslos.

Der Prozess wird am 19. April fortgesetzt. Bis zum 14. August sind bisher 41 Verhandlungstage angesetzt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas