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Zittau verteidigt Vorgehen im Fall der Toten-Aufbewahrung

Der Haupteingang des Klinikum Oberlausitz Bergland. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Der Haupteingang des Klinikum Oberlausitz Bergland. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Stadt Zittau will auf den Transport von Leichen in andere Krematorien Sachsens vorerst verzichten. «Die Möglichkeit wird erwogen und für den Ernstfall vorbereitet. Es ist aber noch nicht an der Zeit», sagte Oberbürgermeister Thomas Zenker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zittau hatte sich am Dienstag gezwungen gesehen, wegen der vielen Sterbefälle Tote bis zu ihrer Einäscherung in einer Halle aufzubewahren, in der sonst Material für Hochwasser lagert. Angesichts der kühlen Temperaturen ist das momentan auch ohne zusätzliche Kühltechnik möglich, hieß es.

«Wir haben darüber berichtet, damit es in der Bevölkerung nicht zu Gerüchten kommt. Wir müssen das offenlegen und transparent sein», sagte Zenker. Grund für die Situation sei die momentan hohe Sterblichkeit auch als Folge der Corona-Pandemie. Das Krematorium in Zittau könne pro Woche maximal 70 Tote einäschern. Die Mitarbeiter hier und im Standesamt würden seit längerer Zeit an der Belastungsgrenze arbeiten. Der Amtsarzt für die zweite Leichenschau im Krematorium sei jetzt täglich im Einsatz. Zenker nannte auch andere Gründe, warum es immer wieder zu Verzögerungen bei der Bestattung komme. Manche Angehörige seien auf den Sterbefall noch nicht vorbereitet und brauchten länger, um alle erforderlichen Dokumente vorzulegen. Bis dahin könnten die Standesämter auch keine Sterbeurkunden erstellen. «Auch der Tod ist in Deutschland nichts Unbürokratisches», sagte der Oberbürgermeister: «Das alles kostet viel Zeit und gleichzeitig wird aktuell mehr gestorben.»

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH