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Älteste Schokofabrik setzt nach Restrukturierung auf Junge

Hallorenkugeln werden in der Halloren Schokoladenfabrik AG produziert. / Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Hallorenkugeln werden in der Halloren Schokoladenfabrik AG produziert. / Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die «Original Halloren Kugel» gilt als ein Klassiker unter der Pralinen in Ostdeutschland. Die Schokoladenfabrik habe turbulente Zeiten hinter sich und sei heute schlanker und moderner.

Die Halloren Schokoladenfabrik AG mit Sitz in Halle hat nach eigenen Angaben ihre Restrukturierung komplett abgeschlossen. «Wir haben die schwarze Null geschafft», sagte Vorstand Darren Ehlert am Donnerstag. «Es war ein harter, steiniger Weg», sagte er. Mit neuen Produkten wolle sich das Unternehmen ein neues Standbein schaffen. Dazu gehöre die Praline «Halloren O's», die gezielt für eine «junge und jung gebliebene» Käuferschaft entwickelt worden sei.

«Halloren 1.0 ist vorbei, heute ist Halloren 2.0», sagte Ehlert. Das Unternehmen sei gut aufgestellt. «Wir haben null Schulden», sagte Ehlert. Er gehört nach eigenen Angaben mit seiner Familie zu den Hauptanteilseignern der Firma. «Elementarer Punkt war, wir haben auf die Kosten geachtet», sagte Vorstand Ralf Wilfer, der mit Ehlert die Firma leitet.

2021 sei ein Umsatz von 22,8 Millionen Euro erzielt worden, teilte ein Firmensprecher mit. «Für uns ist wichtig, was bleibt unterm Strich», sagte Wilfer. Der Geschäftsbericht 2021 werde auf der Hauptversammlung im August vorgelegt. Für 2020 wies Halloren einen Umsatz von 23,8 Millionen Euro aus, 2019 waren es 27,3 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang binnen Jahresfrist wurde mit der Corona-Krise begründet.

Die deutsche Süßwarenindustrie ist nach Branchenangaben zusätzlich wegen des Ukraine-Kriegs unter Druck. Die Unternehmen seien durch gestiegene Energie-, Verpackungs- und Transportkosten belastet. Zudem gebe es Lieferschwierigkeiten bei Rohstoffen. Die derzeitige Marktlage sei für Halloren nicht existenzbedrohend, sagte Ehlert. Zugleich räumte er ein, dass die Firma den Kostendruck der Branche auch zu spüren bekomme. Das Unternehmen arbeite daran, sich unabhängiger von fossilen Energiequellen zu machen, etwa mit Hilfe von Solaranlagen. Es setze zudem auf umweltfreundliche Verpackungen.

Halloren ist mit knapp 220-jähriger Firmengeschichte nach eigenen Angaben Deutschlands älteste Schokoladenfabrik. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren in turbulentes Fahrwasser geraten. Es hatte sich einen strengen Sanierungskurs verordnet. Halloren straffte das Sortiment, konzentrierte sich auf das Kerngeschäft. Klassiker ist die gefüllte Praline «Original Halloren Kugel».

Die Zahl der Mitarbeiter sank den Angaben zufolge von 250 im Jahr 2018 auf nun 150 Beschäftigte. Grund sei die Fluktuation von Mitarbeitern gewesen, die sich umorientiert hätten. «Es gab kein Programm, wo wir Kahlschlag gemacht haben», sagte Wilfer. Halloren hatte einst auch die Schokoladenfabrik in Delitzsch übernommen. Die heutige «Schwestergesellschaft», so Ehlert, habe 280 Mitarbeiter.

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