Sachsen hat beim Elterngeld weiter den höchsten Väteranteil in Deutschland. Rund 30 Prozent der Leistungsempfänger waren im vergangenen Jahr Väter, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Demnach ist der Freistaat damit wie in den Vorjahren bundesweit Spitzenreiter. In Deutschland lag der Väteranteil im vergangenen Jahr bei 26,1 Prozent. In Sachsen sei der Anteil in den vergangenen Jahren leicht gestiegen und stagniere seit 2020 bei etwa 30 Prozent, hieß es weiter.
Nach Angaben der Statistiker beziehen in Sachsen immer weniger Eltern das Elterngeld. Über 77.200 Eltern nahmen im vergangenen Jahr die Leistung in Anspruch - etwa 11.000 weniger als drei Jahre zuvor. Als möglichen Grund für die Entwicklung nannte die Behörde den Geburtenrückgang: Wurden 2016 noch rund 37.900 Kinder geboren, so ging diese Zahl bis 2021 auf etwa 32.600 Geburten zurück. Auch für 2022 werde mit einer weiteren Abnahme der Zahl der Geburten und der Elterngeldbezieher gerechnet. Im Jahr 2021 hatten 83.570 Eltern Elterngeld bezogen.
Väter bezogen den Angaben zufolge im Schnitt 3,4 Monate Elterngeld und Mütter 14 Monate. Mütter würden demnach im Mittel 10,6 Monate länger Elterngeld in Anspruch als Väter. Dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern finde sich in allen Bundesländern wieder. Die Spannweite reiche von 8,3 Monaten in Berlin bis zu 12 Monaten in Rheinland-Pfalz, hieß es.
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