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Von Kassenbons und Frühstücksbrötchen

Bild von NickyPe auf Pixabay
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Im Gastkommentar von Antje Hermenau geht es um die Bonpflicht und Bäcker und was (vielleicht) dahintersteckt.

Von Antje Hermenau. Ab dem 1. Januar 2020 soll eine Kassenbonpflicht eingeführt werden. Jedes noch so kleine Brötchen, das über die Theke gereicht wird, muss mit einem Kassenbon als verkauft belegt werden. Man nennt das „Belegausgabepflicht“. Das Bäckerhandwerk spricht zu Recht von „Müllbergen“, die da produziert werden. Einer, der Landesobermeister der sächsischen Bäcker, Herr Ermer, hat für die Presse (FP online 21.11.2019) ausdrucksvoll ausgerechnet, wie lang die Bon-Papierschlange einer Bäckerei dann schon pro Tag sei. Wenn es gut läuft beim Bäcker, solang wie die Strecke zwischen Leipzig und Dresden. Wohlgemerkt: eine Bäckerei. In Zeiten von Greta und Fridays for Future (FFF) drohen unnötige Müllberge durch diesen Schnulli (hier gebrauche ich mal den sächsischen Fachausdruck) und der tapfere Bürger fragt sich: Warum?

Offiziell will die Regierung mit der Bonpflicht Steuerbetrug verhindern, den sie in den Bäckereien im großen Stil bei den Frühstücksbrötchen vermutet. Die Regierung nennt diese Betrugsunterstellung „Dunkelfeld“. Die wissen also nichts Genaues. Wahrscheinlich brauchen sie die Einnahmen, um die Grundrente zu finanzieren, die sie ja ohne Finanzierung beschlossen haben. Das sind dann aber verdammt viele Frühstücksbrötchen, die in Deutschland schwarz verkauft worden sein müssen, um nun damit die Milliarden rein zu kriegen. Natürlich müssen da jetzt auch die Kassen technisch umgerüstet werden, damit man sie nicht mehr manipulieren kann, was einfach so unterstellt wird. Das wird teuer - und bezahlt natürlich der Bäcker. Was bedeutet das nun für Liebhaber von echten Frühstücksbrötchen und Bäcker? Für die Bäcker wird’s wieder teurer und aufwändiger. Kleine Familienbetriebe erwischt es, große Bäckereien können anders kalkulieren. Das schmeckt man dann, wenn man in’s Brötchen beißt.

Ich habe einen ganz anderen Verdacht: über kurz oder lang soll der bargeldlose Zahlungsverkehr durchgesetzt werden. Die Regierung hat die Bürger erst dann im Griff, wenn die kein Bargeld mehr haben und damit einfach machen, was sie wollen. Die oberflächliche Freiheit des „bequemen“ elektronischen „Zahlens“ werden wir bezahlen: mit einem erheblichen Freiheitsverlust. Vor einigen Tagen führten die ersten Banken für ihre Kunden Negativzinsen ein. Und Madame Lagarde, die neue Chefin der Europäischen Zentralbank, ließ gestern deutlich vernehmen, dass die es nicht als ihre Aufgabe betrachtet, den (deutschen) Sparer zu schützen. Das ist auch ein Angriff auf den Mittelstand, mit dem wir Bürger viel besser fahren als mit Großkonzernen. Die Bäcker erwischt es nun. Die Qualität unseres Alltags wird davon abhängen, ob wir es schaffen, den Mittelstand zu erhalten und zu pflegen. Dazu gehören auch unsere Bäcker.