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Verrückt: Telekom als Stromanbieter?

Die Telekom will ihre grauen Kästen zu Ladestationen für Elektroautos umbauen, so könnten tausende Stromtankstellen entstehen. Jeden Tag sieht man die grauen Kästen am Weges- oder Straßenrand, diese gehören zum Großteil der Deutschen Telekom.

Hierbei handelt es sich oft um Stromverteiler, welche in der Regel schon die nötige Technik für eine Stromtankstelle beinhalten. So sagte Timotheus Höttges (Telekom-Chef) gegenüber automobilwoche.de: „Wir haben in Deutschland 380.000 Kabelverzweiger. Jeder dieser grauen Kästen hat eine Stromversorgung, eine Batteriepufferung, eine digitale Messstelle. Da müssen wir vorne nur einen Stöpsel dranmachen, dann können alle Elektroautos daran tanken.“ Bisher hat das Telekommunikationsunternehmen bereits etwa 12.000 geeignete Standorte mit Parkmöglichkeiten ausgemacht, zusätzlich könnten an 8.000 Betriebshöfen der Telekom Schnellladestationen entstehen. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen erste Prototypen errichten, allerdings stellt die Telekom auch zwei Bedingungen:

  • Der Bund muss Fördermittel bereitstellen
  • Die Kommunen müssen um die Verteilerkästen Parkraum bereitstellen

Zu wenig Ladestationen in Deutschland

In Deutschland gibt es derzeit nur rund 1.900 öffentliche Ladestationen, statistisch müssen sich in den 50 größten deutschen Städten ungefähr 11.800 Einwohner eine Ladestation teilen. Besser haben es Menschen in Oslo (Norwegen): Dort teilen sich 488 Menschen eine Stromtankstelle. In Amsterdam (Niederlande) müssen sich nur 650 Menschen eine Ladestation teilen.

So empfiehlt der Automobilexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, dass sich in Deutschland nur 100 Elektroautos eine Schnellladestation teilen sollten. Gleichzeitig wird in Deutschland weiterhin der Dieselantrieb gefördert, in dem der Diesel nicht so stark wie Benzin besteuert wird. In Deutschland zahlt man pro Liter Diesel 18 Cent weniger Steuern als auf das normale Benzin. Auch gibt es in Deutschland zu wenig Anreize für Vermieter und Hausbesitzer Ladestationen zu installieren und diese der Öffentlichkeit oder zumindest den eigenen Mietern zur Verfügung zu stellen. Zwar können Unternehmen jeder Größe und Freiberufler einen günstigen Kredit mit derzeit 1,00 Prozent effektiven Jahreszins über die KfW beantragen, aber die Kosten muss das Unternehmen schlussendlich selbst zahlen.

Eine Variante wäre zum Beispiel die Erstattung der Stromsteuer für die Personen und Unternehmen, welche ihre Stromtankstellen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Text: mit mein-elektroauto.de
Bild: Deutsche Telekom (Presse) / © fefufoto - Fotolia.com