Dank der Briefwähler hat sich bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden bis Sonntagnachmittag eine höhere Beteiligung als beim vergangenen Urnengang vor sieben Jahren abgezeichnet. Wie das städtische Wahlbüro mitteilte, gaben bis 14.00 Uhr 38,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2015 waren es zu diesem Zeitpunkt 35,6 Prozent. Damals gab es aber nur 13,1 Prozent Briefwähler, bei der diesjährigen Wahl waren es 21,5 Prozent. Diese Stimmen werden bei den Zwischenergebnissen zur Wahlbeteiligung sofort mit eingerechnet.
An den Wahllokalen hatte sich bis zum Nachmittag jedoch eine verhaltene Beteiligung abgezeichnet. Auch in einem Wahllokal im Dresdner Osten herrschte bis Mittag eher Flaute, wie ein dpa-Reporter berichtete. Ein Wahlhelfer machte dafür das schöne Wetter mitverantwortlich. Ein anderer meinte, bei der Oberbürgermeisterwahl sei ohnehin «nicht so viel los».
Zur diesjährigen Oberbürgermeisterwahl sind mehr als 434 000 Dresdnerinnen und Dresdner wahlberechtigt. Am Sonntag, 10. Juli findet ein zweiter Wahlgang statt, wenn keiner der Bewerber am Sonntag die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen erreicht.
Amtsinhaber Dirk Hilbert (FDP) hat am Sonntagmorgen nach Angaben eines dpa-Reporters seine Stimme gut gelaunt um kurz nach 10.00 Uhr in einem Wahllokal abgegeben. Hilbert kandidiert für den überparteilichen Verein «Unabhängige Bürger für Dresden» für eine erneute Amtsperiode.
Neben Hilbert stehen eine Kandidatin und vier Kandidaten größerer Parteien zur Wahl: Eva Jähnigen (Grüne), Maximilian Krah (AfD), Albrecht Pallas (SPD), André Schollbach (Linke) und Martin Schulte-Wissermann (Piraten). Jan Pöhnisch vertritt Die Partei. Dazu kommen die Einzelkandidaten Marcus Fuchs - Organisator der Dresdner «Querdenker»-Demos - und Sascha Wolff.
Darüber hinaus wird in neun Landkreisen über einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin entschieden. Mit Ergebnissen wird erst am späten Abend gerechnet. In den kreisfreien Städten Leipzig und Chemnitz sowie im Landkreis Meißen stehen keine Wahlen an.
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