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Immer mehr junge Geflüchtete in Ausbildung

Ein Flüchtling aus Eritrea sitzt an seiner Werkbank und misst ein Werkstück nach. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild
Ein Flüchtling aus Eritrea sitzt an seiner Werkbank und misst ein Werkstück nach. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild

Immer mehr junge Geflüchtete nehmen in Sachsen eine Berufsausbildung auf. Wie die Regionaldirektion Sachsen der Bundesdirektion für Arbeit in Chemnitz auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, waren Ende des ersten Quartals des vergangenen Jahres 1045 junge Menschen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern Afghanistan (411), Eritrea (405), Irak (71), Iran (49), Eritrea (45), Pakistan (45), Nigeria (10) und Somalia (9) als Azubi sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 431 mehr als im März 2018 und 828 mehr als 2017 zum gleichen Zeitpunkt. Damit hatte März 2019 mehr als jeder Dritte der insgesamt 2801 ausländische Azubis einen Fluchthintergrund.

«Es ist ein kräftiger Anstieg wenn auch auf niedrigem Niveau», sagte der Sprecher der Regionaldirektion, Frank Vollgold. Den Angaben zufolge hatten von 21 146 Azubis, die sich im vergangenen Jahr einen Ausbildungsplatz bemühten, 1123 einen Flüchtlingshintergrund. 397 von ihnen waren dabei erfolgreich. Vollgold sprach von einem Beweis dafür, dass die Integration in Ausbildung gelinge, auch wenn die Qualifikation wegen der erforderlichen Sprachkenntnisse etwas länger dauere.

Die sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHK) bestätigen den Trend. Bei der Leipziger IHK waren nach eigenen Angaben 2019 480 ausländische Auszubildende über alle Lehrjahre hinweg registriert - 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit habe sich Zahl ausländischer Azubis in drei Jahren mehr als verdoppelt (2016: 229), hieß es. Der Anteil an allen Auszubildenden im IHK-Bezirk Leipzig verdoppelte sich von rund drei Prozent im Jahr 2016 auf nunmehr rund sechs Prozent.

Vor allem die Zahl der Ausbildungsverhältnisse mit Geflüchteten sei von 49 im Jahr 2016 auf aktuell 300 geradezu sprunghaft gestiegen, hieß es. Sie kommen aus Syrien (84), Afghanistan (69), Iran (13), Irak (13) und Eritrea (12). Aus Ländern der Europäischen Union stammen demnach 74 Auszubildende (2016: 93), aus Drittstaaten 106 (2016: 87).

«Immer mehr Unternehmen in der Region Leipzig investieren in die Ausbildung geflüchteter Menschen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Fachkräftesicherung in unserer Region», sagte IHK-Präsident Kristian Kirpal. Deshalb seien die hohen bürokratischen Hürden bei der Ausbildung von Geflüchteter absolut kontraproduktiv. Das seit dem 1. Januar geltende sogenannte Duldungsgesetz müsse in der Praxis einfach, unbürokratisch und einheitlich angewendet werden.

Ähnlich wie in Leipzig wird auch bei der IHK Dresden der Anteil von Azubis mit Fluchthintergrund immer größer ein. Demnach waren in den Kammebetrieben Ende vergangen Jahres 529 ausländische Azubis aus 71 Nationen registriert. 234 stammten aus den acht anerkannten Fluchtländern Afghanistan (109), Syrien (77), Eritrea (13), Irak (12), Pakistan (8), Iran (7), Somalia (5), Nigeria (3). «Im Jahr 2016 kamen aus diesen Nationen gerade einmal 21 Azubis», sagte IHK-Sprecher Lars Fiehler.

In der IHK Chemnitz hat sich die Zahl ausländischer Ausbildungsverträge von 2016 bis 2019 von 311 auf 631 mehr als verdoppelt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Flüchtling aus Eritrea sitzt an seiner Werkbank und misst ein Werkstück nach. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild