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Stiftung Frauenkirche: Frank Richter wird Geschäftsführer

Der Wechsel des Direktors der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung zur Dresdner Frauenkirche ist perfekt: Frank Richter sei zum dritten Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche berufen worden, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Richter werde die neue Aufgabe im ersten Quartal 2017 übernehmen.

Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) lobte den Theologen und früheren DDR-Bürgerrechtler als mutige, kluge, nachdenkliche und zugleich zuversichtliche Persönlichkeit, die durch ihr überzeugendes Wirken für das stehe, was die Frauenkirche als ganz besonderes Symbol ausmache.

Richter selbst freut sich auf die «große Herausforderung und schöne Aufgabe», die Frauenkirche als Ort der Begegnung von Menschen aus aller Welt mitzugestalten und das Symbol des Friedens und der Versöhnung zu vermitteln.

Die Stiftung Frauenkirche wurde 1994 von der Landeskirche, dem Freistaat und der Stadt gegründet. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die kirchliche, kulturelle und gemeinnützige Nutzung des Bauwerks. Weitere Geschäftsführer sind Pfarrer Sebastian Feydt und Christine Gräfin von Kageneck.

Der 56-jährige Richter - Gründungsmitglied der Gruppe der 20, die im Herbst 1989 mit der SED-Führung verhandelte - übernahm den Chefposten in der Landeszentrale im Februar 2009. Als Moderator der «AG 13. Februar» gestaltete er auch über Jahre ein breites bürgerliches Protestbündnis gegen Neonaziaufmärsche zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg mit.

Auch beim fremden- und islamfeindlichen Pegida-Bündnis setzte der ehemalige Seelsorger lange auf Dialog und veranstaltete zahlreiche Gesprächsforen. Dass er die Räume der Landeszentrale 2015 der Pegida-Führung für eine Pressekonferenz zur Verfügung stellte, brachte Richter auch Kritik und den Ruf des «Pegida-Verstehers» ein.

Im Kultusministerium macht man sich bereits Gedanken über die Nachbesetzung des Direktorenpostens in der Landeszentrale. Unter Zeitdruck sei man aber nicht, hieß es. Anbetracht der besonderen Bedeutung der Position solle ein möglichst großen Kreis geeigneter Kandidaten in die Auswahl eingezogen werden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi