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Streiks im Regionalbusverkehr: Weitere Verhandlungen geplant

Verdi-Fahnen während einer Demonstration. / Foto: Ole Spata/dpa/Symbolbild
Verdi-Fahnen während einer Demonstration. / Foto: Ole Spata/dpa/Symbolbild

Beschäftigte der Verkehrsunternehmen Regionalbus Leipzig, Nordsachsen Mobil und Thüsac haben am Dienstag ganztägig gestreikt. Die Stimmung sei gut und kämpferisch, teilte Verdi-Gewerkschaftssekretär Michael Sommer am Dienstag mit. «Man hat gesehen, dass die Beschäftigten wild entschlossen sind, an dem Punkt nicht aufzugeben.» Nach Angaben der Gewerkschaft nahmen rund 350 Arbeitnehmer am Warnstreik in Borna teil.

Der Ausstand begann am Dienstag um 3.00 Uhr und sollte bis Mittwoch um 3.00 Uhr andauern. Grund sei das Scheitern der Tarifverhandlungen mit den jeweiligen Firmen. Verdi habe den Arbeitgebern bereits in der vergangenen Woche Termine für weitere Verhandlungen vorgeschlagen. «Wir hoffen, dass wir nächste Woche wieder an den Verhandlungstisch kommen», sagte Sommer.

Nachdem die jüngste Verhandlungsrunde - trotz eines vorherigen Warnstreiks vor knapp zwei Wochen - enttäuschend verlaufen sei, hoffe die Gewerkschaft, dass es diesmal eine Einigung gebe. «Ich hoffe, dass das Zeichen diesmal gewirkt hat.» Sommer kündigte an, dass die Gewerkschaft bei einem erneuten Scheitern weiterkämpfen werde.

Da die Firmenchefs keine einigungsfähige Angebote vorlegt hätten, seien sie für die Verschärfung des Konflikts verantwortlich. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Paul Schmidt, sagte: «Offensichtlich werden die Unternehmen von der Politik alleine gelassen. Zwar wird die Bedeutung des ÖPNV für das Gelingen der Verkehrswende immer wieder betont, die Realität hält diesem Anspruch jedoch nicht stand. Wir brauchen einen vernünftig ausfinanzierten öffentlichen Verkehr.» Ein Sparkurs auf dem Rücken der Beschäftigten sei inakzeptabel.

Ursprünglich hatten die Arbeitnehmervertreter für die Beschäftigten von Regionalbus eine Erhöhung der monatlichen Vergütung von mindestens 650 Euro gefordert, was etwa drei Euro mehr pro Stunde entsprochen hätte. Auszubildende sollten mindestens 400 Euro mehr bekommen. Die Gewerkschaft ist von diesen Forderungen nach eigenen Angaben abgerückt, so dass die Beschäftigten angesichts der Inflation einen Reallohnverlust hinnehmen müssten.

Der Leipziger Landrat Henry Graichen (CDU) äußerte in einer Pressemitteilung zwar sein Verständnis für die Situation der Beschäftigten. Er betonte aber auch, dass die Preissteigerungen auch die Unternehmen träfen. So habe erstmals ein negativer Wirtschaftsplan für das Verkehrsunternehmen Regionalbus Leipzig - einer Tochtergesellschaft des Landkreises - beschlossen werden müssen. Graichen regte daher an, «das Angebot der Arbeitgeber eines Stundenlohns von 19 Euro mit 2700 Euro Inflationsausgleich bis 2025 nochmals ernsthaft am Verhandlungstisch zu besprechen».

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