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Arbeitslosigkeit gestiegen: 1500 Ukrainer vermittelt

Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. / Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild
Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. / Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild

Zum Jahresbeginn haben sich in Sachsen wieder mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Im Januar waren fast 130.900 Menschen ohne Job. Das seien 7,1 Prozent mehr als im Dezember und 9,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 6,2 Prozent. Fortschritte meldeten die Agenturen bei der Vermittlung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Seit Kriegsbeginn seien im Freistaat rund 1500 ukrainische Arbeitslose in reguläre Arbeit vermittelt worden. Insgesamt waren zuletzt knapp 10.500 Ukrainer in Sachsen arbeitslos gemeldet.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar sei saisonbedingt und im Januar üblich, betonte die Vizechefin der Regionaldirektion, Michaela Ungethüm. «Das hat mehrere Gründe: Zum einen enden befristete Beschäftigungsverhältnisse oft zum Jahresende, zum anderen gehen witterungsabhängige Branchen in die Winterpause.» Als Beispiel nannte sie den Garten- und Landschaftsbau. Der Bedarf der Unternehmen an gut ausgebildeten Fachkräften sei nach wie vor hoch. «Mit fast 40.000 freien Stellen stehen die Chancen auf Arbeit für die Menschen in Sachsen relativ gut.»

Im November waren rund 1,66 Millionen Menschen in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren knapp 10.000 mehr als ein Jahr zuvor. Während es zum Beispiel bei Handel und Reparatur von Fahrzeugen, der Leiharbeit und dem Baugewerbe Rückgänge gab, wurde die Beschäftigung etwa im Bereich Information und Kommunikation und einigen Dienstleistungen ausgebaut. Allerdings lag im Januar die Zahl der Menschen, die auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen waren, um etwa 12.000 höher als vor einem Jahr: rund 178.400 Personen. Der Anstieg wurde maßgeblich auf die Unterstützung von Menschen aus der Ukraine zurückgeführt.

Im regionalen Vergleich ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Görlitz (8,5 Prozent) und der Stadt Chemnitz (8 Prozent) am höchsten und mit jeweils 5,2 Prozent in den Kreisen Erzgebirge und Mittelsachsen am niedrigsten.

Wie wird sich der Arbeitsmarkt angesichts der Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten entwickeln? Zum Jahreswechsel hatte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, erklärt, dass die Quote 2023 seiner Prognose zufolge im Schnitt mehr als 6 Prozent betragen werde. Ungethüm sagte am nun, sie rechne bei Einstellungen bald wieder mit einer sehr positiven Entwicklung. Zum Ende des Winters würden etwa im Baugewerbe verstärkt Jobs besetzt. Zugleich zeichneten sich inzwischen Berufsfelder ab, in denen es ohne Zuwanderung aus dem Ausland nicht mehr gehen werde. Als Beispiele nannte sie die Pflege, Kindererziehung, aber auch IT-Berufe sowie einige Bereiche des Handwerks.

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