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Neue Erkenntnisse zu Ursachen der Lese-Rechtschreibschwäche

dpa / Jens Kalaene
dpa / Jens Kalaene

Forscher der Technischen Universität (TU) Dresden haben neue Erkenntnisse über die Ursachen der Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) erlangt. Bisher nahm man an, dass der Grund in einer gestörten Verarbeitung von gesprochener Sprache liegt und dafür unzureichend funktionierende Strukturen in der Großhirnrinde verantwortlich sind, teilte die Universität am Dienstag mit. Laut einer aktuell veröffentlichten Studie von TU-Neurowissenschaftlerin Katharina von Kriegstein und eines internationalen Expertenteams fängt das Problem aber schon eine Station vor der Großhirnrinde an.

Menschen mit einer Lese-Rechtschreibschwäche wiesen demnach weniger Faserverbindungen zwischen dem auditorischen Thalamus und dem Planum Temporale auf - einem Areal in der Gehirnrinde, das für das Hören von Sprachlauten zuständig ist. Probanden, die sehr schnell und gut im Lesetest waren, hatten dagegen besonders starke Verbindungen zwischen den genannten Bereichen. Bei der Untersuchung kamen auch Kernspintomografen zum Einsatz.

«Ein Verständnis über die neuronalen Grundlagen der LRS wird entscheidend dafür sein, frühe Diagnostik und auch gezielte Therapien zu entwickeln. Wir gehen davon aus, dass unsere Ergebnisse eine Neuausrichtung des Forschungsfeldes zur Folge haben werden, weil sie zeigen, dass bisher wenig untersuchte Gehirnstrukturen für die LRS relevant sein könnten», sagte von Kriegstein. Laut Statistik leiden drei bis acht Prozent der deutschen Bevölkerung an der Schwäche.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jens Kalaene

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