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Gedenken zum Kriegsende vor 75 Jahren mit Kränzen und Tauben

Kretschmer (r) und Hilbert werden auf dem sowj. Garnisonsfriedhof einen Kranz niederlegen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Kretschmer (r) und Hilbert werden auf dem sowj. Garnisonsfriedhof einen Kranz niederlegen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Mit Kranzniederlegungen und Gedenkveranstaltungen wird am Freitag (8. Mai) vielerorts in Sachsen an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren erinnert. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird in Dresden auf dem sowjetischen Garnisonsfriedhof gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) einen Kranz niederlegen. Anschließend gedenkt der Ministerpräsident in der Europastadt Görlitz dem Ende des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit dem Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien, Cezary Przybylski.

Am Dreiländerpunkt bei Zittau werden Vertreter aus Deutschland, Polen und Tschechien Tauben als Symbol des Friedens aufsteigen lassen. Zudem werden traditionell Kränze aus Flieder in die Neiße gelegt. «Auch wenn uns im Moment die Corona-Prävention in allen drei Ländern nur eine kleine Feierstunde erlaubt, dürfen und wollen wir diesen wichtigen Jahrestag auf keinen Fall vergessen und werden ihn gemeinsam symbolisch begehen», betonte der parteilose Oberbürgermeister von Zittau, Thomas Zenker.

Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erinnert in Torgau am Fort Zinna an das Ende des Zweiten Weltkrieges - wegen der coronabedingten Einschränkungen aber nicht öffentlich. Bei der Zeremonie werde an das Leid, das der Zweite Weltkrieg für Millionen Menschen mit sich brachte, erinnert und die Befreiung Deutschlands und Europas von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gewürdigt, hieß es in einer Mitteilung. Torgau war während des Zweiten Weltkrieges das Zentrum der Wehrmachtsjustiz. Hier befanden sich das Reichskriegsgericht und zwei große Wehrmachtgefängnisse - Fort Zinna und Brückenkopf.

Die Linken im sächsischen Landtag forderten unterdessen erneut, den 8. Mai zu einem offiziellen Gedenktag zu ernennen. «Wir wünschen uns einen lebendigen Gedenktag, der sich nicht in Symbolen und Ritualen erschöpft, sondern zu streitbaren Diskussionen führt», sagte der kulturpolitische Sprecher der Linken, Franz Sodann. Der Tag solle unter anderem mit Maßnahmen in den Schulen sowie der Landeszentrale für politische Bildung flankiert werden.

Das Aktionsnetzwerk «Leipzig nimmt Platz» fordert gar, dass der 8. Mai ein bundesweiter regulärer Feiertag wird, wie es in diesem Jahr in Berlin der Fall ist. «Dieser Tag muss für das Gedenken, das Mahnen und das Feiern stehen - umso mehr, wenn Überlebende nicht mehr berichten können», erläuterte Irena Rudolph-Kokot für das Aktionsnetzwerk. Gemeinsam mit dem Verein «Erich-Zeigner-Haus» werden am Freitag in Leipzig Stolpersteine geputzt. «Das Reinigen der Stolpersteine erinnert uns an die einzelnen Schicksale dahinter und daran, dass wir nicht vergessen dürfen, wohin Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz führen können», sagte Henry Lewkowitz vom Verein. Stolpersteine sind an den ehemaligen Wohnorten von Menschen verlegt, die während der NS-Diktatur verfolgt oder ermordet wurden.

Das Theater der Jungen Welt in Leipzig enthüllt zum Tag der Befreiung ein 14 mal 4 Meter großes Banner mit einem politischen Statement und Aufruf zu Widerstand von Erich Kästner. Der Autor lebte von 1919 bis 1927 in Leipzig und war ein scharfer Kritiker der Nationalsozialisten. Am 7. November 1946 wurde mit der Premiere von Kästners «Emil und die Detektive» das Theater der Jungen Welt eröffnet.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Kretschmer (r) und Hilbert werden auf dem sowj. Garnisonsfriedhof einen Kranz niederlegen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild