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Dresdner Stadtkern archäologisch «beräumt»

Bei einer Grabung am Dresdner Altmarkt haben Archäologen seit Februar weitere zahlreiche Keller freigelegt. Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen, vor der Bebauung stehenden Grundstück, stießen sie dabei auch auf unterirdische Räume des einstigen Pfarrwitwenhauses aus dem 16. Jahrhundert, wie Thomas Westphalen vom Landesamt für Archäologie am Freitag sagte. «Interessant ist, dass alle Bauphasen seit der Errichtung im Spätmittelalter bis zur Luftschutzeinrichtung im Zweiten Weltkrieg ablesbar sind.»

Der Pfarrwitwenhaus-Keller soll teilweise in den Neubau integriert werden. Die Archäologen fanden neben Bauschutt, mit dem die Keller der kriegszerstörten Häuser bei der «Enttrümmerung» nach 1945 verfüllt wurden, auch eine Registrierkasse und eine Werbetafel für Edelweiss-Käse sowie Schlupflöcher. «In den 1930er Jahren wurden die Keller unter den Häusern miteinander verbunden, so dass Menschen bei Luftangriffen nach draußen fliehen konnten», erklärte Westphalen.

Bei Untersuchungen der Innenhöfe des Areals von 1994 bis 1997 waren Zeugnisse aus der Anfangszeit der Stadtgeschichte im 12. Jahrhundert geborgen worden. Mit der nun letzten Grabung im «mittelalterlichen» Dresden «ist der alte Stadtkern archäologisch beräumt», sagte Westphalen. Nun warte der «gewaltige» Fundus an Dokumenten und Fotos darauf, erschlossen zu werden.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi

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