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Zentrum für textilen Leichtbau eröffnet

Aus alten Carbonfasern wird Vlies: Mit dem Bau eines Zentrums für textilen Leichtbau hat das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI) in Chemnitz in die Zukunft investiert. Am Mittwoch wurde der mehr als vier Millionen Euro teure Neubau eröffnet. Das neue Vorzeigeobjekt der Textilbranche im Freistaat dient der Forschung sowie Versuchen für Industriekunden. Vorrangiges Ziel ist es, kostenintensive Kohlenstofffasern wiederzuverwerten. Dazu werden in Carbonfaserabfälle über mehrere Stufen zu Vliesstoffen verarbeitet.

Leichtbau gilt als Schlüsseltechnologie und findet bevorzugt in der Automobilindustrie Anwendung. Dabei geht es um Gewichtsreduzierung von Bauteilen bei gleichzeitiger Erhöhung ihrer Funktionalität. «Für Carbon-Recycling haben wir die Pionierarbeit geleistet», sagte Marcel Hofmann, Abteilungsleiter für den textilen Leichtbau. Kunden sind vor allem Elektroauto-Hersteller. «Elektrofahrzeuge müssen leichter sein, weil die schweren Batterien eingebaut werden müssen», sagte der Verfahrenstechniker.

Insgesamt sei die Wiederverwertung von Carbon ein schwieriges Thema, weil noch nicht so viele Abfälle anfallen würden. Potenzielle Anwender seien deswegen vorsichtig, sagte Hofmann. «Es krankt am Einsatz von Recyclingprodukten. Wir wollen forschen und das Thema voranbringen.»

Erste wissenschaftliche Projektarbeiten für Industriekunden würden bereits laufen, sagte STFI-Direktor Andreas Berthel. Mit dem neuen Zentrum gebe es einen weiteren Ort, an dem Kompetenzen für Innovationen gebündelt werden, sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) bei der Eröffnung und versprach: «Die Staatsregierung wird die Industrieforschung auch weiterhin dabei unterstützen, neue Erfolgsgeschichten in Sachsen zu schreiben.»

Der Neubau wurde im Zuge des Festaktes zum 25-jährigen Bestehen des Textilforschungsinstituts eröffnet. Das STFI hat 2016 einen Umsatz von 15 Millionen Euro erwirtschaftet.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Willnow

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