Die Bevölkerung in den Braunkohlerevieren Lausitz und Mitteldeutschland hält den Strukturwandel für notwendiger denn je. Laut einer Befragung der MAS Gesellschaft für Marktanalyse und Strategie bewerten 69 Prozent der Befragten in der Lausitz und 60 Prozent im Mitteldeutschen Revier den tiefgreifenden Wandel als dringend erforderlich. Der Anteil liegt damit auf dem höchsten gemessenen Niveau seit 2020.
Herausforderungen: Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Migration und Inflation
Die Menschen gaben an, dass sie Themen wie die Situation am Arbeitsmarkt, die Stärkung der Wirtschaft, Fragen um die künftige gesundheitliche Versorgung, die Migration sowie gestiegene Lebenshaltungskosten besonders beschäftigen würden.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Stimmung der Bevölkerung in beiden Revieren im Vergleich zu den Vorjahren weitestgehend stabil. In beiden Braunkohlerevieren gaben rund 50 Prozent der Befragten an, eher optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Gespaltene Meinungen beim Thema Energiewende
In der Lausitz ist der Anteil der Menschen, die eine Energiewende befürworten, in etwa genauso groß wie der der Gegner (44 Prozent Fürsprecher, 42 Prozent Ablehner). Im Braunkohlerevier Mitteldeutschland befürworten 47 Prozent die Energiewende, 36 Prozent lehnen sie ab. Ein vorgezogener Kohleausstieg wird in beiden Regionen mehrheitlich abgelehnt. Zugleich stößt der Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere Solarenergie – auf breite Zustimmung.
Für den «Mitteldeutschland-Monitor» wurden vom 27. März bis 11. April dieses Jahres 2.003 Interviews geführt. Für den «Lausitz-Monitor» wurde ebenfalls im März/April 1.028 Menschen befragt. Die Studien sind nach Angaben der Marktforscher repräsentativ.
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