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50 Grad am Arbeitsplatz - Heizer auf historischem Elbdampfer

Maschinisten und Heizer bei der Sächsischen Dampfschifffahrt müssen an heißen Tagen viel wegstecken. / Foto: Robert Michael/dpa
Maschinisten und Heizer bei der Sächsischen Dampfschifffahrt müssen an heißen Tagen viel wegstecken. / Foto: Robert Michael/dpa

Cool bleiben bei Temperaturen von 50 Grad Celsius. Für Maschinisten und Heizer auf den Schiffen der Sächsischen Dampfschifffahrt ist das Alltag.

Falk Hering muss auch an heißen Sommertag ordentlich einheizen. Als diensthabender Heizer auf dem Elbdampfer Diesbar bereitet er das Schiff auf die morgige Ausfahrt vor. Dafür muss der Dampfkessel vorgeheizt werden. «Wir kommen hier im Maschinenraum auf Temperaturen von bis zu 50 Grad. Allerdings ist es eine trockene Hitze», sagt der 46-Jährige. 

Mental könne man sich wenig auf die Hitze einstellen. Ein wenig an Grönland denken, helfe da nicht weiter. Die Tricks seien eher physischer Natur - viel trinken und Mineralien zu sich nehmen. Pro Schicht trinkt Falk Hering vier Liter Wasser. Kurze Hosen sind im Maschinenraum jedenfalls nicht erlaubt - auch aus Schutzgründen. Denn ein Heizer muss immer mit Funkenflug rechnen.

Arbeitsbedingungen wie im 19. Jahrhundert

«Die Arbeitsbedingungen ähneln denen im 19. Jahrhundert. Das liegt einfach an der alten Technik begründet», sagt Hering. Nicht zu jeder Jahreszeit herrscht im Maschinenraum die gleiche Temperatur. In der Vor- und Nachsaison sei es am einfachsten. Der Maschinenraum ist nicht isoliert. «Im Winter kann es sogar recht frisch werden». Dann müsse er sogar Handschuhe anziehen. 

Für Falk Hering ging mit dieser Arbeit ein Kindheitstraum in Erfüllung. «Ich habe mir schon als kleines Kind gewünscht, Maschinist auf einem Raddampfer zu sein.» Das spezielle Gen war ihm bereits in die Wiege gelegt. Sein Großvater war auf der «Diesbar» einst Steuermann. «Die Schönheit der Raddampfer in Kombination mit der alten Technik macht die Faszination dieses Berufes auf - und das alles in einer wunderschönen Landschaft.»

Hering lernte zunächst Dampfmaschinenschlosser auf der Schiffswerft in Dresden-Laubegast. Nach der Wende geriet die Schiffswerft in Schwierigkeiten. 2008 wechselte Hering zur Sächsischen Dampfschifffahrt und musste erst einmal drei Jahre als Heizer arbeiten, bevor er Maschinist wurde. Das sei wichtig für das Begreifen der ganzen Kesselanlage. «Des Heizers Blick sei stets gewandt auf Kesseldruck und Wasserstand», zitiert er eine alte Weisheit der Zunft.

«Diesbar» ist ein Dampfer mit Superlativen

Die «Diesbar» ist ein ganz besonderer Arbeitsort und einer mit Superlativen. Der denkmalgeschützte Dampfer ist von allen in der Flotte derjenige mit dem geringsten Tiefgang - 85 Zentimeter sind es, wenn das Schiff beladen ist. Die «Diesbar»ging 1884 in Betrieb. «Das Besondere ist: Wir haben die betriebsälteste Schiffsdampfmaschine der Welt an Bord. Die stammt aus dem Jahr 1841. Das macht die Sache spektakulär.»

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