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Mit allen Bohnen gewaschen – Die Vielfalt des Kaffees

In der Kaffeerösterei bei Susanne Rudolph in Milkel gibt es Kaffee aus über einem Dutzend Anbaugebieten weltweit. Foto: Matthias Stark
In der Kaffeerösterei bei Susanne Rudolph in Milkel gibt es Kaffee aus über einem Dutzend Anbaugebieten weltweit. Foto: Matthias Stark

Erfahren Sie mehr über die beliebtesten Kaffeebohnensorten wie Arabica, Robusta, Liberica und Excelsa sowie deren Eigenschaften und Anbau. Ein Muss für Kaffeeliebhaber.

Die Arabica-Bohne ist die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Kaffeesorte. Sie macht rund 60 bis 70 Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion aus. Arabica-Kaffee zeichnet sich durch ein mildes, ausgewogenes Aroma und feine Säurenoten aus, die ihn besonders bekömmlich machen. Diese Sorte wächst hauptsächlich in höheren Lagen und kühleren Klimazonen, was der Bohne eine komplexere Geschmacksentwicklung verleiht. Arabica ist tendenziell teurer, da der Anbau anspruchsvoller ist und die Pflanzen empfindlicher gegenüber Krankheiten und Klimaschwankungen sind.

Robusta-Kaffee hat einen deutlich kräftigeren und volleren Geschmack als Arabica. Er enthält etwa doppelt so viel Koffein, was ihm eine bittere Note und eine gewisse Schärfe verleiht. Die Bohne ist weniger anspruchsvoll im Anbau und gedeiht auch in tieferen Lagen bei höheren Temperaturen. Durch den hohen Koffeingehalt wirkt Robusta-Kaffee oft stärker und hat eine dickere Crema, weshalb er gerne in Espressomischungen verwendet wird. Preislich ist Robusta-Kaffee günstiger, was ihn zur ersten Wahl in vielen günstigen Kaffeeprodukten macht.

Exoten mit eigenwilligem Charakter

Liberica-Kaffee ist eine weniger bekannte, aber interessante Sorte. Er stammt ursprünglich aus Westafrika und ist heute vor allem in Malaysia und auf den Philippinen verbreitet. Liberica-Bohnen sind größer und ungleichmäßiger als Arabica- und Robusta-Bohnen. Geschmacklich zeichnet sich Liberica durch einen rauchigen, fast hölzernen Geschmack aus, der polarisiert: Man liebt ihn oder meidet ihn. Aufgrund der geringen Nachfrage ist Liberica im Handel selten zu finden und wird häufig in speziellen Kaffeemischungen eingesetzt, um diesen eine besondere Note zu verleihen.

Excelsa ist eine Unterart der Liberica-Bohne und macht weniger als zwei Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion aus. Sie wird vor allem in Südostasien angebaut. Excelsa-Bohnen verleihen Kaffeemischungen eine fruchtige Säure und eine gewisse Tiefe, weshalb sie häufig als Ergänzung in Blends verwendet werden. Rein getrunken kann Excelsa-Kaffee eine intensive Säure aufweisen, die manchen Kaffeetrinkern zu stark ist. Auch Excelsa ist eine Rarität und weniger im Einzelhandel erhältlich.

In Milkel bei Radibor gibt es seit einiger Zeit eine Kaffeerösterei. Sie ist mittlerweile zu einem gern besuchten Treffpunkt geworden. Susann Rudolph hat die Rösterei im Jahr 2023 gemeinsam mit ihrem Mann Karsten in der Alten Schmiede eröffnet. Hier gibt es Kaffee aus 13 Anbaugebieten. Einmal in der Woche werden 50 kg Kaffee geröstet. „Kaffee muss frisch sein“, erklärt Susann Rudolph.

Wer beim Kaffeekauf genauer hinschaut, entdeckt eine faszinierende Vielfalt. Der Unterschied zwischen den Sorten liegt nicht nur im Aroma, sondern auch in der Anbauweise und den jeweiligen Bedingungen. So findet jeder Kaffeetrinker seine perfekte Bohne, ob mild und ausgewogen, kräftig und intensiv oder exotisch und eigenwillig.

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