Ab dem 30. September übernimmt Annett Görner das Ehrenamt, nachdem die Amtszeit ihres Vorgängers Steffen Hempel und dessen Stellvertreterin Marlies Schäfer am 21. September endet. Der Stadtrat hatte Görner bereits Mitte August als Nachfolgerin bestimmt.
Die 57-Jährige stammt aus Steina, arbeitet heute als Schulassistentin an der Grundschule Ohorn und ist Mutter von drei Kindern. Nach vielen Jahren als Erzieherin absolvierte sie 2024 ein Fernstudium zur staatlich anerkannten Sozialpädagogin – eine Erfahrung, die sie nun auch in ihr neues Ehrenamt einbringen möchte. „Ich bin mit Konfliktsituationen und unterschiedlichen Perspektiven vertraut. Wichtig ist, Kompromisse zu finden, die beide Seiten mittragen können. Diese Fähigkeit möchte ich als Friedensrichterin in den Dienst der Gemeinschaft stellen“, erklärt Görner.
Ihr Interesse an der ehrenamtlichen Streitbeilegung entstand bereits während ihres Studiums. Damals musste sie eine Bewerbung als Schöffin wegen anstehender Prüfungen zurückstellen. Umso schneller reagierte sie nun, als die Stelle der Friedensrichterin öffentlich ausgeschrieben wurde. Im März reichte sie ihre Unterlagen ein – mit Erfolg.
Friedensrichterinnen und -richter benötigen keine juristische Ausbildung. Entscheidend ist die Fähigkeit, durch Kommunikation Lösungen zu entwickeln, die Streitparteien wieder zusammenführen. Zur Vorbereitung auf ihre neue Rolle begleitete Görner bereits zwei Fälle gemeinsam mit ihrem Amtsvorgänger – mit Einverständnis der Ratsuchenden.
Nach ihrer Vereidigung durch das Amtsgericht Kamenz wird Görner regelmäßig für Bürgerinnen und Bürger erreichbar sein. Ihre Sprechstunde findet künftig jeweils am ersten Donnerstag im Monat von 16 bis 18 Uhr im Pulsnitzer Rathaus statt.