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Brennendes Industriegelände: Techno-Club betroffen

Ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild
Ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild

Ein Großbrand hat in der Nacht zum Samstag ein Industriegelände in Dresden verwüstet. Davon war auch der bekannte Techno-Club «Sektor Evolution» betroffen. «Es ist keiner verletzt, aber es wird so schnell keine Party bei uns geben, falls es überhaupt nochmal möglich ist», schrieben die Club-Verantwortlichen auf Facebook. Wie groß der Schaden ist, blieb zunächst unklar. Auch die Proberäume etlicher Bands seien zerstört worden. Die Feuerwehr teilte mit, dass die Flammen sich im gesamten Gebäude ausgebreitet hätten. Mehr als 100 Kräfte seien im Einsatz gewesen.

Das Feuer war auch am Samstag noch nicht gelöscht. «Es brennt nach wie vor», sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Nachmittag. Die Einsatzkräfte hätten zwar einen großen Schaumteppich ausgebreitet. Aber unter dem Schaum seien immer noch Glutnester und auch im Dachstuhl flamme das Feuer immer wieder auf. Die Halle könne vorerst nicht mehr betreten werden, es herrsche akute Einsturzgefahr.

Die Brandruine qualmte noch stark. Die Feuerwehr rief die Anwohner am Samstag auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Klimaanlagen abzuschalten und möglichst wenig ins Freie zu gehen. In der Stadt seien Messtrupps unterwegs, um die Schadstoffbelastung zu prüfen.

Auch am Abend waren noch immer nicht alle Brandherde freigelegt, wie die Feuerwehr mitteilte. Teile des Gebäudes sollten demnach am Abend eingerissen werden, um die Einsturzgefahr in ausgewählten Bereichen zu bannen. Diese könnten dann von den Einsatzkräften betreten werden, um die noch unentdeckten Brandherde freilegen und löschen zu können, hieß es.

Die Maßnahmen werden nach Angaben der Feuerwehr eine Zunahme der Rauchentwicklung nach sich ziehen. Die Warnung der Bevölkerung werde somit aufrechterhalten. Auch in den nachfolgenden Stunden sei mit Brandgeruch im Umkreis von mehreren Kilometern zu rechnen.

Am Samstagmorgen werde die Lage erneut bewertet, so die Feuerwehr. Ein Ende des Einsatzes sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen.

Außer dem Club «Sektor Evolution» waren in der Halle auch eine Abfallsortieranlage, eine Werkstatt und Büroräume untergebracht. Funkenflug habe in der Nacht auch die Böschung von benachbarten Bahngleisen in Brand gesetzt, so die Feuerwehr. Daraufhin habe der Bahnverkehr eingestellt werden müssen.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) reagierte betroffen auf das Großfeuer. «Bei dem Techno-Club handelt es sich um nichts Geringeres als um ein Kulturgut der Dresdner Clubszene», teilte der Stadtchef mit, der derzeit um seine Wiederwahl kämpft. Er habe sich am Samstagmorgen selbst ein Bild vor Ort gemacht. Er sei froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Seine Konkurrentin um den Oberbürgermeisterposten, die Grünen-Politikerin Eva Jähnigen, zeigte sich ebenfalls betroffen. Das Feuer sei eine Tragödie für die Dresdner Kultur.

Die Ursache für den Brand ist unklar - mit einer Klärung ist wohl frühestens in einer Woche zu rechnen, sagte ein Polizeisprecher.

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