loading

Nachrichten werden geladen...

Sachsen will bis 2030 Trendwende beim Artenschutz erreichen

Zurück zur Natur: Sachsen will nach den Worten von Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) den Artenschutz weiter voranbringen. «Heute sind bei den europäisch geschützten Biotopen und Arten mehr als 50 Prozent der Lebensraumtypen und deutlich mehr als 40 Prozent der Arten stärker gefährdet als 2009. Bis 2030 wollen wir hier die Trendwende erreicht haben», sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Der Freistaat habe den Artenschutz seit 2020 deutlich ausgebaut und zusätzliche Ressourcen geschaffen.

«Und wir haben es geschafft, Artenschutz und Biotopschutz als Querschnittsthema in Sachsen zu verankern», betonte Günther. Man sei davon weggekommen, Artenschutz in isolierten Gebieten zu praktizieren. Vielmehr werde er heute bei allen Flächennutzungen mitgedacht. «Das alles ist dringend nötig, denn Artensterben und Lebensraumverlust haben ein atemberaubendes Tempo erreicht. Der Zustand von Arten und Lebensräumen ist bedrohlich. Wir müssen entschlossener handeln.» Seit dem ersten sächsischen Biodiversitätsprogramm von 2009 habe sich die Lage noch einmal deutlich verschärft. «Wo die Artenvielfalt sinkt, ist auch menschliches Leben und Wirtschaften in Gefahr.»

Mit Blick auf den Wald in Sachsen gehe es darum, weg von Monokulturen hin zu artenreichen, klimastabilen Mischwäldern zu kommen, sagte der Minister weiter. «Im Staatswald praktizieren wir das intensiv. Und im Privatwald setzen wir mit Fördermitteln und Unterstützung deutliche Anreize für den Waldumbau.» Im Staatswald betreibe Sachsen verstärkt eine naturgemäße Waldwirtschaft. Das stärke den Wald auch als Lieferanten für den Rohstoff Holz. «Gut zehn Prozent der Landeswaldfläche unterliegen zudem dem Prozessschutz, das heißt, sie werden nicht bewirtschaftet. Hier entstehen die Urwälder von morgen.»

Die Königsbrücker Heide sei seit dem Sommer 2023 Deutschlands erstes international anerkanntes Wildnisgebiet. «Im Erzgebirge haben wir ein Naturschutzgroßprojekt gestartet, vier weitere stehen in den Startlöchern», sagte der Minister. Zudem habe Sachsen mehr Geld für die Naturschutzstationen zur Verfügung gestellt. Im vergangenen Jahr seien diese Stationen mit 2,45 Millionen Euro unterstützt worden.

Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Tags:
  • Teilen: