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Mibrag: Empfehlungen der Kommission sind harter Schlag

dpa / Jan Woitas
dpa / Jan Woitas

Der Braunkohleförderer Mibrag hat enttäuscht auf die Empfehlungen der Kohlekommission reagiert. «Der vorzeitige Ausstieg aus der Braunkohleverstromung ist ein harter Schlag für die Region, unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter» teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Armin Eichholz, am Samstag in Zeitz mit. Neben den Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und die Strompreise sei damit vor allem der Verlust von gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Industrie verbunden. Die Geschäftsführung prüfe derzeit intensiv den Bericht der Kommission hinsichtlich der Auswirkungen im Mitteldeutschen Revier. «Das frühe endgültige Auslaufen bis 2038 ist in Anbetracht der für den Strukturwandel notwendigen Zeit zu ambitioniert», sagte Eichholz.

Mibrag fördert bis zu 18 Millionen Tonnen Braunkohle im Jahr in den Tagebauen Vereinigtes Schleenhain in Sachsen und Profen in Sachsen-Anhalt, die vor allem in den Kraftwerken Lippendorf bei Leipzig und Schkopau bei Halle verstromt werden. Bei Mibrag arbeiten direkt 1860 Mitarbeiter, in der Mibrag-Gruppe sind insgesamt 2660 Menschen beschäftigt.

Um einen Strukturbruch wie in den 1990er Jahren zu verhindern, müssten zeitnah alternative Beschäftigungsmöglichkeiten aufgebaut werden. «Aber genau dafür sind nicht nur finanzielle Mittel, sondern intelligente Konzepte und vor allem realistische Zeiträume eine Grundvoraussetzung», so Eichhorn

Nach dem Willen der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission soll bis spätestens Ende 2038 die Stromgewinnung aus Kohle beendet sein. Darauf einigte sich das 28-köpfige Gremium am Samstagmorgen. Im Jahr 2032 soll überprüft werden, ob das Ausstiegsdatum angesichts der Entwicklung bis dahin und im Einvernehmen mit den Betreibern auf frühestens 2035 vorgezogen werden kann.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jan Woitas