Die vor knapp zwei Wochen von einer Weide in der Oberlausitz ausgebrochenen Schafe und Ziegen sind von Wölfen gerissen worden. Der Verdacht hat sich bei den Untersuchungen von Bissspuren an toten und verletzten Tieren «mit hinreichender Sicherheit» bestätigt, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden am Dienstag mitteilte. Von der ursprünglich 101 Tiere umfassenden Herde seien 55 wiedergefunden worden. 14 wurden als tot gemeldet und 32 sind weiter vermisst.
Ihr Besitzer hatte am Morgen des 7. Juli auf der erst am Vortag eingekoppelten Weide nahe des Daubaner Waldes nur ein totes und ein verletztes Tier gefunden und die Fachstelle Wolf des LfULG informiert. Die Verletzung bei einem Schaf hatte schon auf einen Wolf als Verursacher hingedeutet, das sei nun nachgewiesen. Ein Rissgutachter hatte auch später entdeckte Tiere mit entsprechenden Wunden untersucht.
«Der gesetzlich geforderte Mindestschutz für die Tiere war gegeben, bevor die Herde ausgebrochen ist», betonte das LfULG. Ab diesem Zeitpunkt seien diese im Wolfsgebiet nicht mehr durch das elektrische Weidenetz geschützt und leichte Beute gewesen. «Was zum Herdenausbruch geführt hat, kann nicht abschließend rekonstruiert werden.» Sowohl die Anwesenheit von Wölfen in der Nähe der Weide im Territorium des Daubaner Rudels als auch Unruhe innerhalb der Herde kämen als Ursachen in Frage.
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