Die Zahl der Versuchstiere ist in Sachsen im vergangenen Jahr um knapp 16 Prozent zurückgegangen. Insgesamt wurden 2024 etwa 106.600 Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet, wie aus Zahlen des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren hervorgeht. Das waren demnach gut 20.000 Tiere weniger als im Vorjahr.
Versuche vor allem an Mäusen und Zebrafischen
Mäuse (88.000) kamen erneut als häufigstes bei Experimenten zum Einsatz, im Vergleich zu 2023 ging die Anzahl jedoch um gut ein Fünftel zurück. Auf Platz zwei folgen Zebrafische (11.700). Auch an Ratten (2.000), Rindern (1.400) und Schweinen (940) wurde getestet. Zudem zählten 16 Hunde zu den Versuchstieren in der Hochschulausbildung und bei beruflichen Schulungen.
Zusätzlich wurden rund 78.000 Tiere für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber nicht für diese eingesetzt und dann getötet, etwa weil sie eine gewünschte genetische Veränderung nicht besaßen. Im Vergleich zu 2023 gab es in diesem Bereich einen Rückgang um 31.000 Tötungen, vor allem bei Zebrafischen (2024: rund 25.700 und rund 57.300 im Jahr 2023).
TU Dresden setzt meiste Versuchstiere ein
Einen Großteil der Versuchstiere setzten Forscher an der TU Dresden ein. Eigenen Angaben zufolge wurde 2024 an knapp 72.000 Tieren experimentiert - etwa 21.000 weniger als im Vorjahr. Vor allem in den Lebenswissenschaften und in der Medizin seien Tierversuche oft notwendig, um wirksame Therapien zu entwickeln oder Grundlagen zu erforschen, ohne Menschen Risiken auszusetzen, teilte die Universität mit.
In Sachsen führten 2024 nach Angaben der Landesdirektion Sachsen sechs weitere Forschungsinstitute Tierversuche durch: das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland, das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik sowie die Universität Leipzig.
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