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Veröffentlicht mit publizer in Sachsen

Grüne fordern Deeskalation bei Räumung von Klima-Protestcamp

Die Grünen haben einen schonenden Umgang mit Klimaaktivisten bei der Räumung des Protestcamps im Waldstück Heidebogen nördlich von Dresden gefordert. Die Einsatzkräfte müssten «maximal deeskalierend» vorgehen und dafür sorgen, dass niemand zu Schaden komme, erklärte Landeschefin Christin Furtenbacher am Dienstag in Dresden. Das Waldstück wird seit etwa eineinhalb Jahren von Naturschützern besetzt. Sie haben dort Baumhäuser errichtet und wehren sich gegen eine Rodung des Waldes zum Abbau von Kies. In den kommenden Tagen soll das Camp geräumt werden.

«Wir haben große Sorgen um die klimaschädlichen Auswirkungen des Kiesabbaus», betonte Furtenbacher. Für die geplante Ausweitung des Kiesabbaus um das Gebiet Würschnitz-West fordere man eine sorgfältige Umweltverträglichkeitsprüfung. Zudem seien die Naturschutzbehörden in der Pflicht, Hinweisen auf unrechtmäßige, umweltschädliche Ablagerungen und Einträge ins Grundwasser gründlich nachzugehen. «Der voranschreitende Klimawandel und das Artensterben dulden keine Nachlässigkeit und Nachsicht, wenn es um den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen geht.»

Furtenbacher will sich am Mittwoch selbst einen Eindruck der Situation vor Ort machen. Aus Sicht des grün-geführten sächsischen Umweltministeriums sind bei Beachtung von Schutzmaßnahmen Moorschutz und Kiesabbau vereinbar. Organisationen wie der Naturschutzbund in Sachsen widersprechen dem. Für den Abbau von Kies auf der besetzten Waldfläche besitzt das Unternehmen Kieswerk KBO eine Genehmigung. Es plant zudem eine Ausweitung des Abbaus auf die Fläche «Würschnitz- West». Dafür läuft aber noch das Planfeststellungsverfahren.

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