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Flussperlmuschel: Nachzucht-Programm zeigt erste Erfolge

Eine Biologin hält eine geschlossene Flussperlmuschel. / Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild
Eine Biologin hält eine geschlossene Flussperlmuschel. / Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild

Die Bemühungen um den Schutz der Flussperlmuschel in Sachsen zeigen Früchte. Wie die Landesstiftung Natur und Umwelt am Donnerstag mitteilte, konnten erstmals Muschellarven aus der Nachzucht auf den Kiemen heimischer Bachforellen nachgewiesen werden. Die Fische dienen den Larven als Wirte. Das Ergebnis sporne an, den Lebensraum der Muscheln weiter zu verbessern, damit sie zukünftig ohne menschliche Hilfe überleben können, hieß es.

Die Flussperlmuschel ist vom Aussterben bedroht und kommt in Sachsen nur noch in wenigen Gewässern im Vogtland vor. Die Muscheln gelten als Indikator für sauberes Wasser. Nach Ansicht von Experten wäre die Art mittlerweile im Freistaat nahezu verschwunden, wenn es nicht seit mehr als 20 Jahren ein Nachzuchtprogramm geben würde. Mit ihm soll die genetische Vielfalt gesichert werden.

«Gerade zum Tag der Artenvielfalt am 22. Mai bestätigt uns diese Nachricht: Langfristige Artenschutzbemühungen zahlen sich aus. Wir brauchen dringend mehr Trendwenden in der Gewässerökologie und für den Schutz der Biodiversität. Es kommt auf jede Art an», sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne).

Die Bestände an Flussperlmuscheln waren in den vergangenen Jahrzehnten im Vogtland drastisch gesunken. Wurden Anfang der 60er Jahre in der Region noch etwa 28 000 Muscheln gezählt, ging man Anfang 1995 nur noch von etwa 1700 Tieren aus. Bis 1925 wurden Flussperlmuscheln in Sachsen noch gefischt und zu Schmuck verarbeitet. Zentrum der Perlmutt-Industrie war Adorf.

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