loading

Nachrichten werden geladen...

Bergbauamt geht Hinweisen auf Arsen im Ockerschlamm nach

Das Landesbergbauamt in Brandenburg will Hinweisen auf hohe Arsenwerte im Ockerschlamm mehrerer Spreefließe in der Lausitz nachgehen. «Wir kümmern und darum», sagte Präsident Hans-Georg Thiem am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei allerdings üblich, dass Schlamm aus den Fließen regelmäßig ausgebaggert und zunächst zum Trocknen an den Rand der Gewässer gelegt werde. Danach werde das Material dann entsorgt.

Der Naturschutzverband BUND hatte am Vortag eine chemische Analyse vorgelegt, wonach die Arsenwerte bei vier Proben höher lagen, als bei Material erlaubt, das wieder in die Umwelt ausgebracht wird. Der BUND ging davon aus, dass das Material endgültig an den Ufern der Fließe liegenbleiben soll.

Thiem erklärte, das in den Gewässern der Region stark vertretene Eisenhydroxid, das auch wiederholt zu einer braunen Spree führte, binde Arsen. Er gehe nicht davon aus, dass das Arsen aus dem Braunkohletagebau stamme. Vielmehr könnten die Eisenverbindungen dafür sorgen, dass sich natürlich vorkommendes oder durch die Landwirtschaft mit der Düngung ausgebrachtes Arsen angereichert habe.

Für Verbraucher sehe er nach derzeitigem Stand keine Gefahr. Durch die Verbindung mit dem Eisenhydroxid werde das Arsen auch nicht ausgewaschen. Er gehe außerdem davon aus, dass der Schlamm regelmäßig untersucht werde. Für die Ausbaggerung zuständig seien die Wasser- und Bodenverbände. In einigen Tagen werde das Amt nähere Angaben machen können.

Nach der Untersuchung eines Labors im Auftrag des BUND lag der Wert für Arsen bei vier Untersuchungen unweit des Tagebaus Welzow-Süd zwischen 21 und 95 Milligramm pro Kilogramm Trockenmasse. Erlaubt wären nach diesen Angaben lediglich 20 Milligramm bei Material, das als Baggergut wieder in die Umwelt gebracht wird. Die Naturschützer, die seit Jahren gegen den Braunkohleabbau protestieren, hatten am Montag weitere Analysen und gegebenenfalls die Entsorgung des Schlamms als Sondermüll gefordert. Auch die Grünen hatten verlangt, dass das Landesbergamt tätig wird.

Unabhängig von der Arsenbelastung gibt es seit Jahren bereits mehrere Projekte, um die Belastung mit Eisenhydroxid zu senken. Als Ursache der Eisenverbindung gilt der Bergbau mit den sich dadurch ändernden Grundwasserspiegeln.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Jens Kalaene