Der Blick auf die Statistik dürfte Dynamo Dresdens Trainer Uwe Neuhaus gefallen. Nach dem hart erkämpften 2:1 (1:0)-Sieg beim 1. FC Nürnberg liegen die Sachsen in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga mit 30 Zählern als Fünfter nur zwei Punkten hinter Relegationsrang drei. Und das als Aufsteiger. Zudem war kein Team der Liga in den letzten zehn Partien erfolgreicher als Dynamo.
«In Nürnberg musst du erstmal bestehen, man braucht dann schon ein kleines bisschen Glück. Wenn der Ausgleich fällt, wäre das vielleicht genauso verdient, wie ich unseren Sieg empfinde. Doch wir haben dagegen gehalten, riesen Kompliment von mir», sagte Neuhaus am Sonntag nach dem gelungenen Rückrundenstart.
Für Dresden war der vierte Auswärtssieg zugleich eine Dreifach-Premiere: Neuzugang Philip Heise (31.) und Erich Berko (46.) erzielten vor 35 984 Zuschauern, darunter rund 10 000 Dynamo-Fans, ihre ersten Treffer für Dynamo. Und es war der erste Sieg in der Vereinsgeschichte gegen den Club. Lukas Mühl (71.) erzielte lediglich das Anschlusstor für die Franken.
«Wie zu erwarten, war das schon ein richtig schweres Spiel. Gerade die Anfangsphase, wo wir nicht so klar gespielt haben. Nürnberg hat richtig viel investiert, und es geschafft uns im Spielaufbau zu stören», erklärte Neuhaus.
Er nahm im Vergleich zur erfolgreichsten Hinrunde der Dresdner Zweitliga-Geschichte nur wenige Änderungen vor: Heise starte als linker Außenverteidiger, Berko rückte für Akaki Gogia auf den rechten Flügel. Doch sein Team benötigte rund 20 Minuten, um Kontrolle über das Spiel zu erlangen und letztlich verdient in Führung zu gehen.
Heises Premieren-Tor sorgte für die letzte Sicherheit im Dynamo-Spiel, Chancen blieben allerdings Mangelware. Einzig der vom Club ausgeliehene Stefan Kutschke hätte vor der Pause erhöhen können, sein Kopfball strich jedoch knapp am Tor vorbei. Dafür traf 15 Sekunden nach dem Wiederanpfiff Berko mit seinem ersten Tor für Dynamo zum 2:0, krönte seine engagierte Leistung mit seinem zweiten Scorerpunkt des Tages.
«Der zweite Treffer hat für eine gewisse Zeit den Druck rausgenommen. Dennoch haben wir nicht energisch genug nachgesetzt, ich hätte mir eine breitere Brust gewünscht», bemängelte Neuhaus. Denn Dynamo verlor die Ordnung, Nürnberg fuhr Angriff um Angriff auf das Dresdner Tor und konnte durch Mühl verkürzen. Letztlich sorgten Keeper Marvin Schwäbe und eine gehörige Portion Glück dafür, dass es zum achten Saisonsaison reichte.
Einziger Wermutstropfen: Mit Toptorjäger Gogia und dem formstarken Berko mussten zwei Leistungsträger verletzungsbedingt ausgewechselt werden. «Wir wissen noch nicht, wie schlimm es ist. Ich hoffe, dass die beiden schnell wieder gesund werden», sagte Neuhaus.
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