Nach vierjähriger Bauzeit ist ein weiterer Abschnitt beim Ausbau des Dresdner Residenzschlosses geschafft. In der ehemaligen Hofkellerei, einem der ältesten Teile des Gebäudekomplexes aus dem 16. Jahrhundert, kann ab Freitag gespeist werden. Es gäbe keinen besseren Platz für «Annas Restaurant», erklärte Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) zur Eröffnung am Donnerstag.
Der Freistaat investierte rund 5,5 Millionen Euro in die umfangreiche Rekonstruktion der weitgehend unveränderten gotischen Räume, in denen einst sämtliche Getränke für den Hof gelagert und zum Ausschank vorbereitet wurden.
Namenspatin für das Lokal ist Anna von Dänemark (1532-1585), Gemahlin von Sachsen-Kurfürst August (1526-1586), in deren Zeit das Schloss zum prachtvollen Renaissancebau erweitert wurde. Die am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 zerstörte Dresdner Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige wird seit 1986 wiederhergestellt und zum Museumszentrum der Staatlichen Kunstsammlungen ausgebaut. Bis Ende 2021 wurden nach aktuellen Angaben rund 381 Millionen Euro in die größte Kulturbaustelle des Landes investiert - der Bund steuerte bisher 24 Millionen Euro bei.
Mittlerweile ist der Große Schlosshof zu einem Drittel mit original erhaltenen Steinplatten belegt. Die Rückseite des Altans - eine viergeschossige Loggia - ist auf zwei Etagen wieder farblich gestaltet und eine weitere ist in Vorbereitung. Mit dessen Gestaltung entsteht eines der größten Renaissancefresken nördlich der Alpen neu. Zur Vollendung des Gesamtprojekts fehlt noch die Rekonstruktion von Räumen im Nordflügel sowie die Gestaltung der Schlosskapelle.
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