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Terroralarm: Syrer soll Anschlag vorbereitet haben

Terroralarm in Sachsen: Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Chemnitz wegen eines geplanten Bombenanschlags hat die Polizei mehrere Hundert Gramm Sprengstoff gefunden. Ein Verdächtiger, ein 22-jähriger Syrer, war am Samstag auf der Flucht, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts berichtete. Drei mögliche Kontaktmänner wurden festgenommen. Aus Sicherheitskreisen erfuhr die Deutsche Presse-Agentur, dass es einen Zusammenhang mit der Terrormiliz «Islamischer Staat» gebe.

Das Landeskriminalamt schrieb den 22-jährigen Syrer Dschaber al-Bakr bundesweit zur Fahndung aus. Der Mann sei mit einem schwarzen Kapuzenpullover mit auffälligem Druck bekleidet, hieß es darin.

Zuvor hatte die Polizei in Chemnitz stundenlang mit einem Großaufgebot ein Wohngebiet durchsucht. Das Plattenbauviertel, das Fritz-Heckert-Wohngebiet im Südwesten, wurde abgesperrt und teilweise geräumt. Die Polizei stürmte dabei auch eine Wohnung, ohne jedoch den gesuchten Verdächtigen zu fassen. In der Wohnung wurde der Sprengstoff sichergestellt.

Experten prüften am Nachmittag den Sprengstoff und seine Wirkung. Entsprechend groß sollte der Radius weiterer Evakuierungen gezogen werden. Das Material sollte ins Freie gebracht und entschärft werden.

Am Nachmittag nahm die Polizei zudem drei Verdächtige fest. Laut LKA sind die Männer Kontaktpersonen und Landsleute des Hauptverdächtigen. Ob sie im Zusammenhang mit dem geplanten Anschlag stehen, werde geprüft. Die Männer wurden am Nachmittag vernommen.

LKA-Sprecher Tom Bernhardt sagte über den flüchtigen Syrer: «Wir wollen ihn so schnell wie möglich finden.» Noch sei unklar, ob er als Flüchtling nach Deutschland gekommen sei. Beim Verfassungsschutz hätten «Erkenntnisse» zu ihm vorgelegen.

Der Sprecher des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln, Stefan Mayer, bestätigte auf dpa-Anfrage, dass seine Behörde den Hinweis am Freitag gegeben hatte. Zu Medienberichten über einen geplanten Anschlag auf einen deutschen Flughafen wollte er sich nicht äußern, ebenso wenig das LKA Sachsen.

In dem Wohngebiet im Südwesten der Industriestadt Chemnitz leben auch Migranten. Der Großeinsatz der Polizei hatte am frühen Morgen begonnen. Gegen 13.00 Uhr sprengten Spezialkräfte die Tür einer Wohnung, die Räume waren leer.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Bernd März