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Millionen für den Hochwasserschutz in Döbeln

dpa / Arno Burgi
dpa / Arno Burgi

Bagger, Bohrer, Beton: In der Innenstadt von Döbeln werden Millionen für den Hochwasserschutz verbaut. «Seit 2002 hat sich eine Menge getan», sagte Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) am Donnerstag während einer Baustellenbesichtigung. Nach den Fluten von 2002 und 2013 hat das Land bislang 36 Millionen Euro in den Hochwasserschutz der Stadt an der Freiberger Mulde investiert. Für den Schutz allein in Döbeln im Landkreis Mittelsachsen werden bis 2022 mehr als 50 Millionen Euro eingesetzt.

Derzeit wird die Flutmulde, die bei Flut das Wasser aus der Freiberger Mulde um das Zentrum herumleiten soll, in einem zweiten Bauabschnitt vertieft und verbreitert. Laut Axel Bobbe, zuständiger Betriebsleiter in der Landestalsperrenverwaltung, wird die Aufnahmefähigkeit dadurch mehr als verdoppelt. Im Juli 2016 war bereits das knapp 50 Meter breite Verteilerwehr neu gebaut worden, das sich ab einem bestimmten Pegelstand automatisch öffnet und das Wasser in den Umflutkanal leitet.

Der aktuelle Bauabschnitt kostet nach Angaben von Bobbe rund zehn Millionen Euro. Davon müssen allein zwei Millionen Euro für die Beseitigung und Entsorgung der Erde in Deponien aufgewendet werden. Der Boden ist aus früheren Industrieabwässern und dem natürlichen Arsengehalt des Gewässers mit Schwermetallen belastet. «Das ist Sondermüll», sagte Bobbe.

Döbeln war von den so genannten Jahrhunderthochwassern 2002 und 2013 schwer betroffen. Bei der ersten Flut stand das Wasser 4,80 Meter hoch in der Stadt, eine Gesamtfläche von mehr als 281 Hektar war überflutet. Vor fünf Jahren dann war das Wasser in der Stadt 3,80 hoch, die überschwemmte Fläche summierte sich durch zwischenzeitliche Eingemeindungen auf rund 400 Hektar.

Für 2002 gibt Döbeln die Schadenshöhe mit insgesamt 154 Millionen Euro an, für 2013 mit knapp 86 Millionen Euro. «Wir knabbern jetzt noch an den Schäden», sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU). Neben der Flutmulde soll auch die Freiberger Mulde Schutzwände bekommen. Zudem sind zwei Hochwasserrückhaltebecken in Oberbobritzsch und bei Mulda (beides Mittelsachsen) geplant. Wenn das alles fertig sei, komme die Stadt bei einem Hochwasser wie 2013 glimpflich davon, prognostizierte der Oberbürgermeister.

«Hochwasserschutz bleibt ein Dauerthema. Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz», sagte Schmidt. Insgesamt habe Sachsen seit 2002 rund 2,6 Milliarden Euro dafür ausgegeben. Bis 2023 sollen weitere 630 Millionen Euro hinzukommen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi