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Industriebrachen in neuem Licht: «Digitales Museum» geplant

Die vogtländische Kleinstadt möchte mit einem «Digitalen Museum» an die Arbeitsstätten von einst erinnern. Als früheres Zentrum bei der Verarbeitung von Muschelschalen gilt es einen Schatz zu heben.

Unter dem Motto «Digitales Museum» startet die vogtländische Kleinstadt Adorf ein Projekt, das alte Fabrikstätten digital erlebbar machen möchte. Die rund 15 Gebäude - einige bereits abgerissen und verschwunden - seien allesamt frühere Industriestätten der Perlmutterwarenherstellung, sagte Projektleiterin Antje Goßler von der Stadtverwaltung bei einer Vorstellung am Dienstag. «Sie sollen digital und dezentral als eine Art modernes Museum wieder auferstehen.» Einst war Adorf ein Zentrum für die Verarbeitung von Perlmuttwaren - gewonnen aus dem Inneren von Muschelschalen.

Recherche in Akten, Archiven und bei den Gebäuden vor Ort seien der nächste Schritt, sagte Ansgar Schulz vom Lehrstuhl Entwerfen und Konstruieren der TU Dresden als Projektpartner. Es handele sich um ein ergebnisoffenes Projekt. «Noch bestehende und verschwundene Gebäude sollen zu einer neuen Ausstellung verschmelzen.» In zwei Jahren soll ein Konzept fertig sein. Weitere Projektpartner sind die Vereine Vogtlandpioniere und Südwestsachsen Digital. 266.000 Euro Förderung kommt über das Programm «WIR! - Wandel durch Innovation in der Region» vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Das «Digitale Museum» ist bereits der zweite Plan in Adorf, um das eigene Erbe der Perlmuttwaren-Herstellung aufzuarbeiten. Bis 2025 soll ein Erlebniszentrum zu diesem Thema im Stadtinneren verwirklicht werden. Die visuelle Darstellung von ehemaligen Fabrikstätten laufe dann als zusätzliche Idee, erläutert Goßler.

Bis in die 1920er Jahre war Adorf ein Zentrum der Herstellung von Perlmuttwaren mit bis zu 1000 Beschäftigten. Aus den schimmernden Muschelschalen entstanden Schmuckstücke, Knöpfe oder Intarsien.

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