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Grüne fordern Konsequenzen nach Suiziden in Asylunterkünften

Angesicht von sieben Suiziden in sächsischen Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber im vergangenen Jahr fordern die Grünen eine bessere Betreuung der Flüchtlinge. Die von Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf eine Kleine Anfrage hin genannten Selbsttötungen seien eine «traurige Bilanz», sagte die Migrationsexpertin der Landtagsfraktion, Petra Zais, am Donnerstag in Dresden. «Nach Aussage des Ministers sind ihm für die Jahre 2014 und 2015 keine Suizide bekannt.»

Offenbar funktioniere die soziale Betreuung nicht überall in angemessener Weise, meinte Zais. Geflüchtete hätten nicht nur in ihrer Heimat traumatisierende Erfahrungen gemacht. «Auch die Flucht auf gefährlichen Routen, wie über das Mittelmeer, belasten die Psyche stark.» Dazu komme Verunsicherung durch den Verlust von Angehörigen, den vagen Ausgang des Asylverfahrens und die Angst vor Abschiebung.

Die von Ulbig angeführte Sensibilisierung von Heimleitern und Sozialarbeitern für diese Thematik, reiche offensichtlich nicht aus. «Solange es der Minister unterlässt, Clearingverfahren in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Betreuungsstandards verbindlich im Flüchtlingsaufnahmegesetz zu regeln, ist es mehr oder weniger dem Zufall überlassen, ob und wie traumatisierte geflüchtete Menschen vor Ort unterstützt werden.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi