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Rekordjahr für Stammzellspenden in Tschechien

Stammzellenspenden helfen für lebensrettende Therapien. Foto: DKMS
Stammzellenspenden helfen für lebensrettende Therapien. Foto: DKMS

In Tschechien haben sich jetzt über 200.000 für eine Stammzellenspende registriert. Viele von ihnen wurden inspiriert durch ein Schicksal.

Noch nie zuvor ließen sich in Tschechien innerhalb eines Jahres so viele Menschen für eine Knochenmark- oder Stammzellspende registrieren. Auslöser für das außergewöhnlich hohe Interesse war in persönliches Schicksal. Erstmals sind damit landesweit über 200.000 potenzielle Spender registriert. Das teilte die deutschsprachige Newsite Tschechien.News mit. 

Mehr als 35.000 Menschen haben sich in diesem Jahr in den tschechischen Registern für Knochenmark- und Stammzellspenden neu eintragen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das nahezu einer Verdreifachung. Das geht aus den Jahresdaten des Tschechischen Registers für hämatopoetische Stammzellspender am Prager IKEM (Institut klinické a experimentální medicíny) sowie aus den Zahlen des Tschechischen Nationalen Knochenmarkspenderregisters am Universitätsklinikum Pilsen bis Ende November hervor. Das IKEM-Register verzeichnete rund 11.700 Neuanmeldungen, fast sechsmal so viel wie in den Vorjahren. Damit wuchs die Gesamtzahl der potenziellen Lebensretter in der IKEM-Datenbank auf 50.872 Personen an. In Pilsen wurden in diesem Jahr 23.722 neue Spender registriert, im Vorjahr waren es noch 10.424.

Auslöser für das außergewöhnlich große öffentliche Interesse war das Schicksal der kleinen Madlenka, die an aplastischer Anämie (AA) leidet. Ihr Schicksal berührte die Öffentlichkeit so tief, dass sich allein innerhalb eines Monats über 8.000 neue Spender meldeten. „Dieses gesteigerte Interesse hielt auch in den folgenden Monaten an“, erklärt Marie Kuříková, Leiterin des Registers am IKEM in einer Pressemitteilung. „In den Vorjahren lag der Durchschnitt bei etwa 2.000 Neuanmeldungen pro Jahr. 2025 war für uns ein Rekordjahr, aber auch eine enorme logistische Herausforderung.“

Erstmals sind damit in beiden tschechischen Registern zusammen mehr als 200.000 Menschen erfasst, die bereit sind, mit einer Spende von Stammzellen oder Knochenmark das Leben eines anderen Menschen zu retten. Statistisch wird etwa einer von 120 registrierten Spendern tatsächlich zur Spende aufgerufen.

Hinweise: Je nach Register können Spenderinnen und Spender bis zum Alter von 55 beziehungsweise 60 Jahren aktiv bleiben. Für die Aufnahme gelten klare Kriterien: Das Höchstalter liegt bei 36 Jahren im einen und bei 41 Jahren im anderen Register, zudem sind ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm sowie ein guter allgemeiner Gesundheitszustand erforderlich. Eine dauerhafte Medikamenteneinnahme schließt eine Registrierung in der Regel aus, ausgenommen sind Präparate gegen saisonale Allergien. Die Anmeldung erfolgt über einen Fragebogen und die Abgabe einer Speichelprobe. Die eigentliche Spende erfolgt später entweder durch die Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenknochen oder durch Gewinnung von Stammzellen aus dem Blutkreislauf (periphere Stammzellentnahme).