Jetzt wird gegraben. Am Montag haben die archäologischen Grabungen im nördlichen Abschnitt des geplanten Ausbauprojekts der Bundesstraße B 169 zwischen der B 6 und Salbitz begonnen. Die Maßnahme dient der Sicherung und Bergung archäologischer Funde, die im Rahmen der Vorsondierung identifiziert wurden. Sie stellt einen zentralen Bestandteil der bauvorbereitenden Arbeiten für den insgesamt 7,8 Kilometer langen Streckenabschnitt dar. Das teilte das Landesamt für Archäologie am Dienstag mit.
In der archäologischen Voruntersuchung, die im Nordabschnitt von August bis November 2024 stattfand, konnten zahlreiche Fundstellen identifiziert werden. Die Region ist aufgrund ihrer fruchtbaren Böden und der jahrtausendelangen Besiedlung für ihren archäologischen Reichtum bekannt. Zwei Teams mit insgesamt bis zu 16 Fachleuten beginnen nun damit, die ersten dieser Fundstellen sorgfältig zu dokumentieren und bis Ende 2025 zu bergen.
Für die anstehenden Grabungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen (LfA) erfolgt der vollständige Abtrag der humosen Oberbodenschicht auf rund 38.000 Quadratmetern in fünf großflächigen Bereichen zwischen Raitzen und Bloßwitz. Die Firma Bothur GmbH & Co. KG führt die Arbeiten im Auftrag der Niederlassung Leipzig des Landesamts für Straßenbau und Verkehr (LASuV) durch.
Zum Ende der ersten Quartals 2026 folgt dann der nächste Grabungsabschnitt, der die restlichen Fundstellen im Nordabschnitt bis zur B 6 umfasst. Die Ausschreibung hierfür ist noch 2025 geplant. Ab Sommer 2026 sollen die Ausgrabungen der Fundstellen im Südabschnitt beginnen. Die Ergebnisse der archäologischen Voruntersuchung, die von April bis Juli 2025 stattfand, wurden am 17. Juli der Öffentlichkeit vorgestellt. Die erforderliche Ausschreibung für die Ausgrabungen im Südabschnitt erfolgt im Frühjahr 2026. Damit wird das Grabungsteam des LfA voraussichtlich bis Ende 2026 durchgängig entlang der B 169 tätig sein.
Die archäologischen Arbeitsschritte sind im Vorfeld so abgestimmt, dass parallel bereits weitere vorbereitende Leistungen für den Straßenbau durchgeführt werden können.
Die Kosten der Erdarbeiten für die Ausgrabungen im Nordabschnitt belaufen sich auf rund 300.000 Euro und werden aus dem Haushalt der Bundesrepublik Deutschland getragen. Eine ergänzende Vereinbarung mit dem Landesamt für Archäologie über rund 450.000 Euro sichert die fachliche Begleitung und Durchführung der Maßnahme. Insgesamt sind dem Bund bislang Grabungskosten in Höhe von 1,8 Millionen Euro entstanden.
Inklusive der bereits realisierten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, Leitungsverlegungen und des Grunderwerbs sind derzeit Leistungen im Umfang von über 12 Millionen Euro unter Vertrag und in Bearbeitung. Mit dem Beginn der archäologischen Ausgrabungen rückt die Region dem lang erwarteten Ausbau der B 169 einen entscheidenden Schritt näher.