Die schweren, rostroten Tore der alten Puppenfabrik in Nossen sind nun verschlossen. Ein Fahrradschloss sichert zusätzlich eines der Tore, während ein großes gelbes Schild mit „Betreten verboten“ den Zugang zum Gelände untersagt. Der Nachbar freut sich, dass die Fabrik endlich gesichert ist, da in der Vergangenheit jeder problemlos ein- und ausgehen konnte. Der Großbrand am 18. März war aus seiner Sicht eine Frage der Zeit.
Eigentümer Gunther Hildebrandt hat jedoch gegenüber säschsische.de eine gute Nachrichten. Die frühere Puppenfabrik soll nach Abschluss der kriminaltechnischen Untersuchungen wieder aufgebaut werden. Die Statiker haben festgestellt, dass die historische Bausubstanz nicht einsturzgefährdet ist und erhalten werden kann, da die Fabrik unter Denkmalschutz steht.
Auf dem 14.000 Quadratmeter großen Gelände sind neue Pläne entstanden, die mehrere Einfamilienhäuser und altersgerechte Wohnungen beinhalten, wobei der ursprünglich geplante Seniorenwohnpark entfällt. Insgesamt sollen auf dem Gelände 100 Wohneinheiten entstehen. Die Brandschäden werden in Kürze beseitigt, und eine Versicherung signalisiert Deckung der Kosten für den Dachabriss.
Trotz vorliegender Baugenehmigungen wird ein sofortiger Baufortschritt durch fehlende Finanzierung gebremst. Hildebrandt sucht finanzkräftige Partner, um das Projekt zu realisieren und plant eine Investition von rund 20 bis 30 Millionen Euro. Seine Hoffnung ruht vor allem auf die Investitionen der Chipindustrie im Dresdner Norden, die zu Wohnraumknappheit in der Region führen würde.
Während laufende Ermittlungen der Polizei auf Brandstiftung hindeuten, geht Hildebrandt eher von Fahrlässigkeit aus, da das Fabrikgebäude vom Versorgungsnetz getrennt war. An Sanierung und Schutz der alten Mauern wird gearbeitet, wobei der genaue Beginn der Bauarbeiten noch unklar ist.