Das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) hat die umfassende Arbeitszeituntersuchung unter sächsischen Lehrkräften und Schulleitungen abgeschlossen. Die Erhebung, die im Frühjahr 2024 von der Prognos AG in Auftrag gegeben wurde, bietet erstmals repräsentative Einblicke in die Arbeitszeiten der Pädagogen im Freistaat.
Insgesamt 3.772 Lehrkräfte und 386 Schulleitungen nahmen an der Studie teil, die die vollständige Erfassung und Quantifizierung aller arbeitszeitrelevanten Tätigkeiten über ein Schuljahr hinweg zum Ziel hatte. Kultusminister Conrad Clemens: "Diese Arbeitszeituntersuchung setzt mit ihrer Detailtiefe neue Maßstäbe. Erstmals liegt uns ein umfassendes und vor allem repräsentatives Bild der Arbeitszeit von Lehrkräften und Schulleitungen vor. Ein Expertengremium wird die Ergebnisse in den kommenden Monaten auswerten und Empfehlungen erarbeiten. Eine Schlussfolgerung zeichnet sich schon jetzt ab: Lehrkräfte, die mehr arbeiten wollen, sollen das langfristig nutzen können. Deshalb werden wir freiwillige Arbeitszeitkonten einführen, mit denen Lehrkräfte ihre Unterrichtsverpflichtung für drei Jahre freiwillig erhöhen und nach einem Wartejahr für drei Schuljahre im gleichen Umfang wieder reduzieren können."
Die Ergebnisse zeigen, dass Vollzeitlehrkräfte im Jahresdurchschnitt 0,6 Prozent weniger und Teilzeitlehrkräfte 5,8 Prozent mehr arbeiteten als geplant. Schulleitungen übertrafen ihr Soll um 7,8 Prozent. Zudem wurde ein Anstieg der Belastungen im Verlauf des Schuljahres sowie eine signifikante Beeinträchtigung durch organisatorische Anforderungen festgestellt.