Hatschi. Mit der 40. Kalenderwoche beginnt am 29. September die neue Influenzasaison. Die Auswertungen der in Sachsen gemeldeten Erkrankungen und Todesfälle nach Altersgruppen sowie Landkreisen und Kreisfreien Städten an Influenza, ergänzt um SARS-CoV-2- und Respiratorische Synzytial (RS)-Viren werden während der Saison immer am Freitag der Folgewoche durch die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen (LUA) veröffentlicht. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit.
Gesundheitsministerin Petra Köpping sagte: »Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung. Wir dürfen diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Um sich zu schützen, gibt es die Möglichkeit einer wirksamen und gut verträglichen Impfung." Leider seien die Impfquoten für Influenza in Sachsen in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Die Influenza-Saison 2024/2025 in Sachsen, in der die bisher meisten Influenza-Todesfälle in einer Saison überhaupt verzeichnet wurden, zeige erneut, dass die Influenza keine harmlose Erkrankung sei und man sich unbedingt durch eine Impfung schützen sollte.
In der Vorsaison 2024/2025 kamen in Sachsen über 44.000 Influenza-Erkrankungen zur Meldung, was der zweithöchsten Fallzahl seit Einführung der elektronischen Meldung gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) im Jahr 2001 entsprach. Einen neuen Höchstwert erreichte in der vergangenen Saison die übermittelte Anzahl an Verstorbenen in Sachsen mit insgesamt 202 Influenza-Todesfällen.
In der Saison 2024/2025 setzte sich der stetige Abfall der Influenza-Impfquote weiter fort. Der Ziel-Durchimpfungsgrad der Europäischen Union von 75 Prozent für Seniorinnen und Senioren wird weiterhin weit verfehlt. Eine höhere Inanspruchnahme der Influenza-Impfung wäre jedoch gerade in dieser Altersgruppe sowie auch bei den betreuenden Angehörigen und Pflegekräften wünschenswert, da mit zunehmendem Alter die Inzidenz Influenza-assoziierter Krankenhauseinweisungen und Influenza-bedingter Todesfälle ansteige. In der vergangenen Saison entfielen 81 Prozent der Todesfälle auf die Altersgruppe der über 70-Jährigen.
Aufgrund der sich ständig wandelnden Virusstämmes ei es erforderlich, dass die Komponenten des Impfstoffes den mutmaßlich zirkulierenden Virusvarianten angepasst werden und eine jährliche Impfung durchgeführt wird, zumal die Schutzwirkung der Impfung (individuell unterschiedlich) meist auch nur einige Monate anhält. In Sachsen ist die Influenza-Schutzimpfung grundsätzlich für alle Kinder (ab vollendetem 6. Lebensmonat), Jugendliche und Erwachsene empfohlen. Eine besondere Indikation besteht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens, für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen, Schwangere zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen, medizinisches Personal und Pflegepersonal, Familienangehörige sowie andere Personen mit direktem Kontakt zu Risikopatienten.
Für jede Zielgruppe sollte der am besten geeignete Impfstoff ausgewählt werden. Welcher dies ist, entscheidet der impfende Arzt. Als günstiger Termin für die Impfung gilt die Zeitspanne zwischen Anfang November und Mitte Dezember, also vor Beginn der neuen Grippesaison, weil sich eine Grippewelle meist Anfang des Jahres aufbaut. Eine gleichzeitige Impfung gegen das Coronavirus sei möglich. Zur Abgrenzung möglicher Nebenwirkungen, die vor allem bei Verwendung des Hochdosisimpfstoffes, der den über 60-Jährigen empfohlen wird, auftreten können, kann ein Abstand von zwei Wochen eingehalten werden.
Neben der Impfung hilft auch die Einhaltung weiterer Hygieneregeln, wozu vor allem eine gute Händehygiene und die Einhaltung der Nies- und Hustenetikette zählen, die Übertragung der Influenza und anderer Infektionserreger zu verhindern.