Im Landkreis Meißen entsteht ein Vorzeigeprojekt für den intelligenten Ausbau Erneuerbarer Energien in Sachsen. Am Gewerbegebiet Zeithain hat Sachsen-Energie eine Genehmigung für ein Projekt erhalten, welches einen Batteriespeicher und eine Solaranlage kombiniert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Jetzt haben die Bauarbeiten für das Solarfeld mit einer Leistung von 20 Megawatt begonnen, welches später mit einem integrierten Batteriespeicher ergänzt werden soll. Bis zu 24.000.000 Kilowattstunden Strom können jährlich erzeugt werden – genug, um 8.800 durchschnittliche Haushalte klimaneutral zu versorgen.
Zum Baustart wurden die ersten Modulträger in den Boden gerammt, auf denen künftig knapp 34.000 Module auf zwei Teilflächen die Sonnenkraft einfangen. Das Generalunternehmen Goldbeck Solar übernimmt die Bauausführungen für den Solarpark. Die Inbetriebnahme ist für das kommende Jahr geplant. Für den Speicher finden aktuell die letzten Planungsschritte statt.
„Bei der Planung unserer Erneuerbaren-Energien-Anlagen denken wir Speicherlösungen von Anfang an mit. So nutzen wir die bestehende und geplante Infrastruktur ideal aus und schaffen dadurch die Grundlage für wirtschaftlichere Projekte. In Zeithain soll das erstmalig Realität werden“, erklärt Jens-Patric Hirtz, Leiter des Geschäftsfelds Natur-Kraft bei Sachsen-Energie. Daher soll die neue PV-Anlage in Zeithain nach ihrer Fertigstellung um einen leistungsstarken Batteriespeicher ergänzt werden, der 90 Megawattstunden Strom speichern und flexibel wieder ausgeben kann.
Der Speicher sorgt dafür, dass Erzeugung und Einspeisung des Stroms ins Netz entkoppelt werden können und somit das gesamte Projekt netzneutral wirkt. Denn der Speicher soll überschüssige Energie dann aufnehmen, wenn viel Sonnenstrom erzeugt wird – beispielsweise zu Zeiten niedriger Preise oder hoher Netzauslastung. Bei Bedarf soll die gespeicherte Energie wieder ins Netz eingespeist werden.
Darüber hinaus hat die neue Anlage einen großen Standortvorteil, um effizient und optimiert zu bauen. Jens-Patric Hirtz betont: „Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für unseren Ansatz beim Ausbau der Erneuerbaren: wirtschaftlich optimiert, netzverträglich und an einem strategisch geeigneten Standort. Denn wir bauen auf einer privilegierten Fläche in unmittelbarer Nähe zum Windpark Streumen. Dadurch nutzen wir die bestehende Infrastruktur des Stromnetzes, wie das Umspannwerk, optimal aus.“
Wenn in der Region um Zeithain die Sonne scheint und der Wind weht, entsteht grüner Strom für die Region – und das zunehmend. Für Sachsen-Energie ist die Gemeinde ein wichtiger Standort für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Davon profitiert die Kommune: Über die Kommunalabgabe wird Zeithain direkt am wirtschaftlichen Erfolg der Anlage beteiligt. Je nach Stromertrag kann die Gemeinde mit jährlichen Einnahmen zwischen 30.000 und 40.000 Euro rechnen.