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Alter Wolf in der Lausitz tot aufgefunden

Der gesichtete Wolf bei Elsterheide. Foto: Landesamt für Umwelt
Der gesichtete Wolf bei Elsterheide. Foto: Landesamt für Umwelt

Im September wurde in Elsterheide eine alte Wolfsfähe tot aufgefunden. Untersuchungen bestätigen einen natürlichen Tod des Tieres.

Aufatmen unter den Bewohnern von Elsterheide und im Norden des Kreises Bautzen. Ein Wolf, der die Anwohner tagelang beunruhigte, ist tot. Das teilte das Landesamt für Umwelt am Freitag mit.

Am 30. September wurde im Rahmen eines Monitoringeinsatzes in Elsterheide eine alte Wolfsfähe tot aufgefunden. Erste Untersuchungsergebnisse bestätigen einen natürlichen Tod, wie das Landesamt weiter mitteilte. Die 13 Jahre alte Wolfsfähe, die 2013 das Wolfs-Territorium Knappenrode/Seenland gründete, sorgte seit dem 27. August 2025 für Aufmerksamkeit in Elsterheide. Das Tier suchte unter anderem die Nähe zu Wohngebäuden und Gärten. Bei der Fachstelle Wolf eingehende Meldungen beschrieben das Tier als krank und auffällig aussehend. In der Folge wurden die Aktivitäten des Wolfsmonitorings  verstärkt, um weitere Informationen über das Tier zu sammeln. So sind der Fachstelle Wolf bis zum 17. September insgesamt 23 Sichtungen aus der Bevölkerung sowie dem ausgeweiteten Wolfsmonitoring gemeldet worden.

Die Erkenntnisse aus dem intensivierten Monitoring deuteten hinsichtlich des analysierten Verhaltens der Fähe auf stark ausgeprägte Alterserscheinungen sowie eine Erkrankung an Räude hin. Diese Einschränkungen haben offenbar dazu geführt, dass die Wölfin nach leicht zugänglicher Nahrung und Wärmequellen wie Komposthaufen suchte.

Mit 13 Jahren ist die Knappenroder Fähe eine der ältesten Wölfe, die bislang dokumentiert werden konnten. Bis vor kurzem zeigte sie durchweg ein unauffälliges, wolfstypisches Verhalten. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund ihrer körperlichen Verfassung auch die Wahrnehmung von äußeren Sinnesreizen stark eingeschränkt war. Auf Geräusche reagierte die Fähe kaum noch. Zudem schien ihr Sichtradius stark beeinträchtigt gewesen zu sein. Das führte zwangsläufig dazu, dass der Fluchtreflex des Tieres verzögert erfolgte und so der Eindruck entstehen könnte, das Tier habe die Vorsicht vor dem Menschen verloren. Dem war nicht so. Bei Annäherungen im Rahmen des aktiven Wolfsmonitorings zeigte die Wölfin zwar ein deutlich verzögertes, jedoch ein nach wie vor intaktes Fluchtverhalten.

Das Ausbleiben weiterer Sichtungen ab dem 17. September sowie der davor dokumentierte Gesundheitszustand des Tieres deuteten auf ein Ableben der Wölfin hin. Im Rahmen eines weiteren Monitoringeinsatzes Ende September 2025 wurde der bereits stark verweste Kadaver der alten Wölfin gefunden. Es ist davon auszugehen, dass das Tier kurz nach der letzten Sichtungsmeldung verstorben ist. Eine Überführung des Kadavers an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin sollte weitere Klarheit bringen. Nun liegen die Ergebnisse vor: Das Tier ist aus Altersgründen auf natürliche Weise verstorben.

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