Im Zoo Leipzig hat sich die Lage rund um die Aviäre Influenza, besser bekannt als Vogelgrippe, dramatisch zugespitzt. Nachdem Mitte der Woche zunächst Entwarnung gegeben werden konnte – über 350 getestete Vögel waren negativ – ist nun ein weiterer Krauskopfpelikan an dem Virus gestorben. Ein weiteres Tier der Gruppe zeigte ebenfalls Symptome. Um eine Ausbreitung zu verhindern, ordnete das Veterinäramt am Freitag die Tötung der verbliebenen sieben Krauskopfpelikane an.
„Die Entwicklung binnen Wochenfrist zeigt, wie tückisch und gefährlich dieses Virus ist. Der Schutz des Zoos und die Vermeidung einer Weiterverbreitung haben oberste Priorität“, erklärte Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Der Verlust der Tiere sei schmerzlich, aber notwendig.
Eine besondere Ausnahmegenehmigung erlaubt dem Zoo Leipzig, schrittweise Maßnahmen zu ergreifen, statt sofort den gesamten Vogelbestand zu töten. So soll der Erhalt bedrohter Arten gesichert werden. Der Zoo ist dafür in verschiedene Hygienebereiche eingeteilt, die Vögel sind entsprechend getrennt untergebracht. Damit soll verhindert werden, dass das Virus auf andere Bestände übergreift.
Für Besucher bleibt der Zoo trotz der angespannten Lage geöffnet. Die Bereiche Gondwanaland und Pongoland sind zugänglich, allerdings gelten strenge Hygieneregeln. An den Ein- und Ausgängen wurden Desinfektionsmatten ausgelegt, um eine Einschleppung des Virus über Schuhwerk zu verhindern. Der Teich der Pelikane wird zudem geleert und der Schlamm entsorgt, damit keine Wildvögel ihn nutzen können.
„Der Verlust der Pelikane ist bitter, aber notwendig. Wir werden weiterhin alles tun, um unseren Bestand und den Zoo zu schützen. Wir sind uns sicher, dass unsere Gäste die Maßnahmen mittragen und uns unterstützen“, so Junhold.
Mit diesen Schritten will der Zoo Leipzig die Gefahr eindämmen und zugleich den Besucherverkehr aufrechterhalten – ein Balanceakt zwischen Artenschutz, Sicherheit und öffentlichem Interesse