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Grand Slam of Saxony

Am Samstag brennt die Scheune, also im übertragenen Sinne, denn die Slammer geben sich die Ehre und den Kampf um den sächsischen Meistertitel. 

Bei angekündigten 28 Grad, schönem Wetter, 23 Prozent Regen Wahrscheinlichkeit trifft sich mit 1000prozentiger Gewissheit, was Rang und Namen hat. 

Und wie immer entscheidet das Publikum, wer sich am Ende des Abends ein Jahr lang mit dem ruhmreichen Titel der/des sächsischen Meister*in schmücken darf und als sächsische Vertretung zum SLAM 2017, den deutschsprachigen Meisterschaften, nach Hannover fahren wird.

Mit dabei sind: Valentina Musselius, Mike Altmann, Nhi Le, Marc mit C, Kaddi Cutz, Jan Lindner, David Klein, Friedrich Herrmann, Erik Leichter

Lese- bzw. Kostprobe von Mike Altmann aus seinem Kostblog: „Warum ist denn hier immer noch Baustelle? Der Kreisverkehr zur Autobahn ist doch längst fertig…“ Meine Geduld führt Selbstgespräche an einer Baustellenampel auf der B115. Dann fällt es mir wieder ein, stand doch erst vor ein paar Tagen in der geliebten Heimatzeitung: Hier werden Tunnel gebaut. Für Fischotter. Nicht zwei oder drei. Nein: Sieben Stück entstehen, weil das die mächtige untere Naturschutzbehörde fordert. Mein Umweltherz pocht laut und warm. Endlich sinnvolle Bauwerke. Schließlich wimmelt es nur so vor Fischottern an der 115. Hat jeder schon erlebt, der sich morgens von Görlitz auf den Weg nach Kodersdorf begibt, um gegen magere Bezahlung große Bäume zu zersägen: Ständig jagen die kleinen Schlawiner über die Straße. An den Fahrbahnrändern türmen sich die Marderleichen und so manches Kreuz erinnert an einen kleinen Otti, für den der Bremsvorgang zu spät einsetzte...."

Ein Statement von Nhi Le in der Huffpost: "Es ist nicht immer leicht, die Angriffe der Rechten einfach auszublenden, sagt Nhi Le. Die 22-jährige Bloggerin und Poetry-Slammerin aus Leipzig schreibt über Feminismus und Rassismus. Ein leichtes Ziel für Trolle und Nazis. Sie solle vergewaltigt werden, schrieben ihr einige. Wieder andere drohten ihr mit Gewalt. Und das über Tage. „Das war schockierend“, sagt sie. Eine Zeitlang blieb sie dem Computer fern, nutzte nur noch ihr Handy. Die Kommentarspalten blendete sie aus. Sie blockte jeden, der sie angriff – und bat ihre Freunde, ihr dabei zu helfen. Es war nicht der erste und auch nicht der letzte Shitstorm für Le. Immer wieder greifen sie Frauenhasser oder Rechte an, die sie zum Beispiel als Schlitzauge beschimpfen. Bevor sie veröffentlicht, denkt sie daher erst über den Shitstorm nach als über das eigentliche Thema. Aber aufhören? „Dann hätten die Nazis gewonnen“, sagt sie. „Die wollen Menschen von der Bildfläche verdrängen“.Sie fordert die Betreiber von Facebook und Twitter auf, mehr gegen Hasskommentare zu tun. Außerdem müssten die Social-Media-Teams der Redaktionen aufgestockt werden. Nicht selten verlange man in Kommentarspalten „die Abschaffung demokratischer Grundwerte.“

Kaddi Cutz ist Vizelandesmeisterin der sächsischen Slammer 2016. 2014 erschien ihr erstes Buch Voll viel Geräusch, im Juli 2017 weitere 100 Seiten, gebunden, illustriert und lesenswert im Zwiebock-Verlag. "Warum ich meistens keinen Freund habe und wenn, dann nur kurz". Es beginnt so: " „Love is in the Äääärrrrr! Dudududududuuuu. Love is in the Äääääähääärr!“, plärrt es aus dem Radio.
Ich schaue mich suchend um. In the Air is alles Mögliche. Staubpartikel zum Beispiel. (…) Love ist aber tendenziell eher nicht dabei. Wie sollte es auch?..."

Außerdem ist als Special Guest der Berliner Christian Ritter eingeladen, der sich selbst auf seiner fb-Seite als Autor, Vorleser und Lebemann beschreibt. Moderiert wird die Veranstaltung von Stefan Seyfarth und Leonie Warnke.

Also am Samstag, den 26.August 2017 ab in den Garten. 

Einlass: 17.30 Uhr, Beginn: 19.00 Uhr, VVK zzgl. Geb.: 8 € / AK voll: 12 €

Foto: Livelyriks