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Uraufführung für «Das Grenzlandtheater» in Zittau

Das Gebäude des Gerhard-Hauptmann-Theaters. / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Das Gebäude des Gerhard-Hauptmann-Theaters. / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Für seine neueste szenische Installation setzt sich das Theaterhaus nahe der Grenze selbst in Szene. Zum Einsatz kommen auch originale Schriftstücke.

Das Gerhard-Hauptmann-Theater in Zittau stellt sich bei seiner jüngsten Produktion selbst in den Mittelpunkt. Die szenische Installation «Das Grenzlandtheater», die an diesem Samstag (1. April) uraufgeführt wird, spielt in der Zeit des Nationalsozialismus. Zur Eröffnung 1936 sei der Theaterneubau in der Stadt als «neues Bollwerk der deutschen Kultur» gefeiert worden, sagte Schauspieldirektor Ingo Putz. Er führt auch Regie bei dem Stück, mit dem das ostsächsische Theater zum regionalen Projekt «Zittau33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz» beitrage.

Nach Angaben von Putz setzt sich die neue Inszenierung mit der Frage auseinander, wie die Nationalsozialisten Theater gedacht, geplant und umgesetzt haben. Nach 1933 waren verschiedene Spielstätten in Deutschland nahe der damaligen Reichsgrenze als «Grenzlandtheater» bezeichnet worden. Der Regisseur sagt über seine Herangehensweise: «Wir arbeiten viel mit Auszügen aus Originalschriftstücken.» Zitiert werde unter anderem aus Zeitungsartikeln, Leserbriefen oder aus dem Vorwort des Intendanten aus dem Spielzeitheft 1936/37.

Laut Putz ist die Aufführung als Parcours gestaltet, der im Foyer beginnt und die Zuschauer nahezu durch das ganze Haus führt, etwa hinter die Bühne, in den Orchestergraben, unters Dach oder in Probenräume. Das Publikum könne hinter die Kulissen des einstigen Theaterbetriebes schauen. Zu erleben sei etwa eine Probe zu Webers Oper «Der Freischütz», mit der das Haus 1936 eröffnet wurde.

Das Projekt «Zittau33» soll die wenig bekannten Hintergründe des Machtantritts der Nationalsozialisten vor 90 Jahren erhellen. Mehrere Einrichtungen im deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck sind daran beteiligt. Die Städtischen Museen in Zittau planen zum Thema eine Sonderausstellung, die am 16. September öffnet und bis ins nächste Jahr hinein zu sehen sein wird.

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