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Staatsschauspiel entzieht Ex-Mitglied Ehrenmitgliedschaft

Das Gebäude vom Theater Staatsschauspiel Dresden am Abend. / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Das Gebäude vom Theater Staatsschauspiel Dresden am Abend. / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die Geschäftsführung des Staatsschauspiels Dresden hat dem früheren Ensemblemitglied Reinhold Bauer (1871-1961) wegen dessen Vergangenheit die Ehrenmitgliedschaft der Sächsischen Staatstheater entzogen. Nach jüngsten Recherchen war er Mitbegründer der NSDAP-Theaterfachgruppe Dresden, die 1933 unter anderem für die Entlassung von Generalmusikdirektor Fritz Busch sorgte, wie die Bühne am Dienstag mitteilte.

Intendant Joachim Klement sprach von «einer zwingenden und selbstverständlichen Konsequenz». 78 Jahre nach Ende der Nazi-Herrschaft «wollen wir das unrühmliche und menschenverachtende Verhalten von Reinhold Bauer hier nicht mehr länger gewürdigt sehen».

Die Geschäftsführung war laut Mitteilung im Februar auf einen Artikel in den «Dresdner Nachrichten» von 1934 aufmerksam gemacht worden, wonach Bauer für sein Tun im Sinne der NSDAP mit der Ehrenmitgliedschaft belohnt wurde. Das hätten dann Recherchen im Historischen Archiv der Staatstheater bestätigt.

Danach kam Bauer, Urenkel des königlichen Hofschauspielers Friedrich Burmeister, (1771-1851) 1925 ans Schauspiel Dresden. Seit 1922 NSDAP-Mitglied gründete er 1930 die Fachgruppe mit, die die Staatstheater von der «Beherrschung durch Fremdrassige» befreien wollte - mit der Ehrenmitgliedschaft wurde er dann im Dezember 1934 auch für die Verbreitung nationalsozialistischer Ideen geehrt.

Zum Kreis der Ehrenmitglieder gehören nun noch 29 prominente Künstler, darunter der Maler und Grafiker Karl von Appen, die Schauspieler Erich Ponto, Antonia Dietrich, Pauline Ulrich oder Peter Herden sowie die Regisseure Wolfgang Engel und Klaus Dieter Kirst.

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