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Museum zeigt Neuerwerbungen der Bundeskunstsammlung

Die Arbeiten „Autobahn“ (l) von Henrik Olesen und Gerry Bibby und „Earthware (driveless car seeing a deer for the first time 1) von Katja Novitskova. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Die Arbeiten „Autobahn“ (l) von Henrik Olesen und Gerry Bibby und „Earthware (driveless car seeing a deer for the first time 1) von Katja Novitskova. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Das Museum Gunzenhauser in Chemnitz stellt in einer Sonderschau Neuerwerbungen der Bundeskunstsammlung vor. Aus rund 360 Ankäufen der vergangenen fünf Jahre wurden dafür etwa 50 Arbeiten von 44 in Deutschland lebenden Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt, die sich Themen wie Migration, Identität, Stereotype, aber auch Macht und Autorität widmen. Titelgebend für die Sonderschau «present perfect», die am Samstag eröffnet wird und bis Mitte Februar zu sehen ist, ist eine Leinwandarbeit der in Kabul geborenen Künstlerin Tamina Amadyar.

Zu sehen ist zudem eine Installation von Silke Wagner: Der Schriftzug «Die Deutsche Bevölkerung» in verschiedenfarbig leuchtenden Lettern. In Anlehnung an die Inschrift «Dem deutschen Volke» am Berliner Reichstagsgebäude setzt sie so farblich Menschen mit rassistischen und rechtsextremen Einstellungen ins Verhältnis zur sogenannten stillen Mitte. Von Nasan Tur wird eine Serie von Tuschezeichnungen zum Wort «Kapital» gezeigt, Benedikt Terwiel spürt in Fotografien einem verschwundenen Imbiss in Berlin nach als Symbol für das sich verändernde Stadtbild und die Folgen der Gentrifizierung. Derweil bildet Lena Henke in einer riesigen Fotografie in Kondome gezwängte Männerfüße ab - der Rest des Körpers ist ausgeblendet.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Bundeskunsthalle sowie dem Neuen Museum in Nürnberg. Dort werden zeitgleich zur Chemnitzer Schau unter dem Titel «Mit der Tür ins Haus fallen» ebenfalls Arbeiten aus der Bundeskunstsammlung gezeigt. Chemnitz und Nürnberg waren Konkurrenten um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025, der letztlich nach Sachsen ging. «Mit dem gemeinsamen Ausstellungsprojekt wird ein Zeichen für Kooperation und für die verbindende Sprache von Kunst gesetzt», heißt es in einer Presseerklärung des Nürnberger Museums.

Der Bund kauft seit 1971 Arbeiten zeitgenössischer Künstler an, etwa auf Messen, in Galerien oder direkt bei Künstlern. Über die Ankäufe entscheidet eine Kommission von Fachleuten. Den Angaben zufolge umfasst die Sammlung inzwischen rund 2000 Werke. Es ist eine Sammlung ohne Haus - einen festen Ort, an dem die Kunstwerke dauerhaft gezeigt werden, gibt es nicht. Vielmehr werden sie an öffentliche Institutionen, Ministerien und Museen ausgeliehen.

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