Marek Janowski verabschiedet sich in der kommenden Saison als Chefdirigent der Dresdner Philharmonie und möchte dabei auch mit einer konzertanten Aufführung von Wagners «Ring des Nibelungen» in Erinnerung bleiben. Für den 83-Jährigen schließe sich damit zugleich ein Kreis, teilte die Philharmonie am Freitag bei der Vorstellung ihres Programmes mit. Denn die ebenfalls konzertanten Aufführungen der Tetralogie zu Beginn der 1980er Jahre im Dresdner Kulturpalast - damals mit der Staatskapelle Dresden - seien Legende und hätten seinen internationalen Ruf als Wagner-Dirigent begründet. Die Aufführungen beginnen am 30. September und enden am 15. Oktober.
Janowskis Vorgänger Michael Sanderling kehrt in der neuen Spielzeit erstmals wieder an das Pult der städtischen Philharmonie zurück. Zudem werden etwa Kent Nagano, Cristian Mãcelaru, Jukka-Pekka Saraste und Vasily Petrenko das Orchester dirigieren. Sir Donald Runnicles, Mikko Franck und Andrew Manze geben ihr Debüt. Der dirigentische Nachwuchs ist in Persona von Elim Chan, Kerem Hasan, Joel Sandelson und Anna Sułkowska-Migoń präsent. Als Solisten kommen unter anderem die Geigerinnen Arabella Steinbacher und Baiba Skride, der Cellist Truls Mørk und seine Kollegin Alisa Weilerstein nach Dresden. «Artist in Residence» ist der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi. Als «Composer in Residence» und zugleich Palastorganist ist der Franzose Thierry Escaich Ehrengast.
Mit einer neuen Homepage und weitere Angeboten ist die 1870 gegründeten Philharmonie nun vollends im digitalen Zeitalter angelangt. Mit dem Smartphone kann es direkt zum Sitzplatz gehen, das digitale Programmheft und Podcasts informieren vorab über die Konzerte, Solistinnen und Solisten begrüßen das Publikum per Instagram-Teaser, die «Wolfgang-App» ersetzt in einigen Konzerten das klassische Programmheft für alle, die Infos direkt im Konzert schnell und digital haben wollen.
Intendantin Frauke Roth sieht die Philharmonie in der Rolle eines Brückenbauers. «Brücken bauen, im weitesten Sinne, bringt das auf den Punkt, worum es uns in der neuen Saison geht», sagte die Intendantin. Man wolle jüngere Menschen mit neuen Reihen ansprechen und allen Generationen den Weg in den Konzertsaal ebnen.
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