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Langer Gang am Dresdner Residenzschloss wieder wie um 1730

Eine Frau geht durch den "Langer Gang" im Residenzschloss Dresden. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Eine Frau geht durch den "Langer Gang" im Residenzschloss Dresden. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Nach fünf Jahren Bauzeit ist ein weiterer historischer Teil des Residenzschlosses Dresden rekonstruiert. «Der Lange Gang ist schon für sich genommen ein besonderes Ausstellungsstück», sagte Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) bei der Übergabe des 100 Meter langen und 4,60 Meter breiten Raumes an die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) am Freitag. Er ist im Originalzustand von 1733 wiedererstanden. Der Freistaat investiert rund elf Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln in das künftige Domizil der größten Sammlung königlicher Jagd- und Sportfeuerwaffen des Barock in Europa - aus dem Bundeskulturetat kamen etwa 4,5 Millionen Euro.

Als Vorlage für das 2016 begonnene Projekt dienten Fotos und Dokumente aus den 1940er Jahren. Von der einstigen Pracht zeugen die farbige Renaissance-Holzdecke sowie im Zuge der Arbeiten entdeckte und restaurierte Ausmalungen des 16. Jahrhunderts in den Fensternischen. Eine Fußbodenheizung hält den Temperaturunterschied mit Rücksicht auf den berühmten Fürstenzug, einem Fries aus 25 000 Meissener Porzellankacheln, an der Außenwand im Rahmen.

Der Lange Gang, 1586 bis 1590 als Verbindung vom Georgenbau mit den fürstlichen Wohnräumen zum damaligen Reitstall gebaut, war einst Zuschauerraum für höfische Turniere und Hetzjagden. Kurfürst August der Starke (1670-1733) ließ dort dann seine Gewehrgalerie einrichten - als erstes öffentliches Museum. Ab Frühjahr 2021 sollen unter den nach historischem Vorbild gestalteten 84 Feldern der Kassettendecke mit Löwen, Hunden, Porträts, Obst- und Gemüsearrangements, Blüten sowie vergoldeten Rosetten wieder kostbare Königswaffen funkeln.

Die Wiederherstellung des Langen Gangs ist einer der letzten Akte bei der Rekonstruktion des Dresdner Schlosses, die bis 2024 abgeschlossen sein soll. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dresdner Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige aus dem 16. Jahrhundert wird seit 1986 wiederhergestellt und zum Museumszentrum der SKD ausgebaut.

Bisher gab der Freistaat nach jüngsten Angaben mehr als 360 Millionen Euro für seine größte Kulturbaustelle aus. Dank finanzieller Unterstützung des Bundes in Höhe von 29 Millionen Euro können seit 2013 Vorhaben schneller realisiert werden. «Stück für Stück erstrahlt einer der bedeutendsten kulturellen Leuchttürme im Osten Deutschlands wieder in alter Pracht», kommentierte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) den Fortschritt in einer Mitteilung.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Eine Frau geht durch den "Langer Gang" im Residenzschloss Dresden. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

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