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Verzögerungen bei Prozess zu tödlichem Messerangriff

dpa / Robert Michael
dpa / Robert Michael

Im Prozess um die tödliche Messerattacke im vorigen August in Chemnitz hat sich die Vernehmung eines wichtigen Zeugen um mehrere Stunden verzögert. Grund dafür war, dass die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Chemnitz dem 30-jährigen Libanesen während der Verhandlung am Mittwoch in Dresden zu dessen juristischem Schutz einen Anwalt als Zeugenbeistand zugeordnet hat. Hintergrund sind unterschiedliche Aussagen des Mannes bei den Vernehmungen der Polizei und durch einen Amtsrichter.

Zuvor hatte die Verteidigung des Angeklagten beantragt, dass die Aussage des Zeugen wegen der teilweisen Rücknahme früherer Aussagen als Audioaufnahme oder schriftlich wörtlich protokolliert wird. Sie hatte dies damit begründet, dass der Libanese «die wichtigste Auskunftsperson» dafür sei, dass ihr Mandant in das Verbrechen verwickelt sein soll. Nach Meinung der Verteidigung könnte sich der Zeuge wegen der unterschiedlichen Aussagen einer Strafverfolgung aussetzen. Die Kammer hatte den Antrag abgelehnt, aber dann den Zeugenbeistand angeordnet.

Seit dem 18. März muss sich ein Syrer vor dem Landgericht Chemnitz unter anderem wegen gemeinschaftlichen Totschlags verantworten. Dem 23-Jährigen wird vorgeworfen, am 26. August 2018 in Chemnitz gemeinsam mit einem auf der Flucht befindlichen Iraker einen Deutschen erstochen und einen weiteren Mann schwer verletzt zu haben. Nach der Tat war es im vorigen August und September in Chemnitz zu fremdenfeindlichen Übergriffen, rechten Demonstrationen sowie zu Anschlägen auf ausländische Restaurants gekommen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Robert Michael