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Prozessbeginn: Mann missbraucht Stieftochter

Ein 34 Jahre alter Mann hat zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Zwickau zum Teil gestanden, seine Stieftochter missbraucht zu haben. In der Anklageschrift ist von insgesamt zwölf Fällen des schweren sexuellen Missbrauchs die Rede. Demnach soll der Mann sich in der gemeinsamen Wohnung im vogtländischen Rosenbach erstmals 2013 an dem damals neun Jahre alten Mädchen vergangen haben.

Nach einer längeren Pause soll es laut Staatsanwaltschaft im Jahr 2015 wiederholt zu erzwungenem Sex gekommen sein. In einem Fall soll demnach die Mutter des Kindes im Wohnzimmer nebenan geschlafen haben. In der Regel sei er jedoch mit dem Kind allein gewesen.

Der Angeklagte räumte in seiner Aussage am Donnerstag lediglich zwei derartige schwere Übergriffe und zwei solche Versuche ein. «Sie hat angefangen zu weinen, da habe ich aufgehört», sagte er vor Gericht. Schwerer sexueller Missbrauch wird mit mindestens zwei Jahren Gefängnis bestraft.

In den übrigen Fällen bestreitet der Angeklagte den schweren Missbrauch, räumte jedoch ein, das Kind unsittlich berührt zu haben. Das ist als sexueller Missbrauch mit mindestens sechs Monaten Freiheitsentzug strafbar.

Nach Angaben der Mutter, die im Prozess als Nebenklägerin auftritt, hat sich das Kind im September 2015 der Familie anvertraut. Zuvor hätten sie bereits Handynachrichten ihres damaligen Ehemannes stutzig gemacht. Das Geschehen und nun die juristische Aufarbeitung belaste das inzwischen zwölf Jahre alte Mädchen sehr, schilderte sie.

Der Vorsitzende Richter appellierte zum Prozessauftakt an den Angeklagten, seine Aussage im Interesse des Kindes zu überdenken. «Wenn Sie ihr eine stundenlange Vernehmung ersparen wollen, braucht es mehr als ein Teilgeständnis», sagte Richter Klaus Hartmann.

Das Paar, das nach Angaben des Angeklagten seit Herbst 2015 getrennt lebt, hat ein gemeinsames Kind. Die Mutter hat zwei Töchter aus einer früheren Beziehung, darunter das Opfer. 

Nach eigenen Angaben wurde der Angeklagte als 16-Jähriger selbst von einem Cousin sexuell missbraucht. Dies könne jedoch seine Taten nicht rechtfertigen, sagte er vor der Schwurgerichtskammer. Es sind insgesamt drei Verhandlungstage geplant. Der Prozess wird am kommenden Donnerstag mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Steffen